Bei diesem Roman fahren die Gefühle Achterbahn
- Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
- Verlag: HarperCollins
- ISBN-13: 978-3959670999
- Genre: Romane
INHALT:
Ginny Moon ist ein
besonderes Kind. Sie ist 14 Jahre alt, liebt Michael Jackson und ist Autistin. Ginny
braucht ihre festen Rituale und wenn sie morgens nicht genau 9 Weintrauben
frühstücken kann, droht der Tag in einer Misere zu enden. Sie lebt bei ihren
dritten Pflegeeltern und hat dort ein Zuhause gefunden.
Doch Ginny hat eigene
Vorstellungen von ihrem Leben und lebt nach ihrer eigenen Logik. Obwohl ihre leibliche
Mutter sehr gefährlich ist, möchte Ginny sie unbedingt finden und setzt alles
daran, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sie nimmt Verfolgungsjagden mit der Polizei
oder ihre eigene Entführung in Kauf, nur um ihre Mutter und ihre Babypuppe, die
sie sehr vermisst, zu finden.
MEINUNG:
Ich war
wirklich sehr gespannt auf dieses Buch, sind wir doch auch Pflegeeltern und
kennen die Problematiken, die mit einem Pflegekind entstehen können.
Ginny habe
ich direkt in mein Herz geschlossen und hätte sie am liebsten selbst
aufgenommen. Durch ihren Autismus ist es natürlich noch etwas schwerer sie zu
verstehen und mit ihr zu leben. Bei Ginny läuft alles nach Plan und es darf
wirklich nichts dazwischen kommen. So wird sie z. B. schon sehr nervös, wenn
sie mal nicht um 9 Uhr ins Bett gehen kann. Ginny braucht ihre Rituale, ihre 9
Weintrauben und ganz besonders ihre Babypuppe. Um die hat sie sich schließlich
immer gekümmert,
als sie noch bei ihrer Mutter Gloria gelebt hat.
Die Babypuppe
nimmt einen großen Stellenwert bei Ginny ein und sie ist richtig verzweifelt,
dass sie ihr nichts mehr zu Essen geben oder ihre Windeln wechseln kann. Ich
hatte da so eine Ahnung, auf die möchte ich aber hier nicht näher eingehen.
Bei den
Pflegeeltern war ich mir nicht wirklich sicher, ob ich sie mag. Der Pflegevater
Brian hat sich bemüht, aber mit der
Pflegemutter bin ich gar nicht warm geworden. Maura Moon war mir zu kalt und
gefühllos. Ich habe oft den Eindruck gehabt, dass sie Ginny nicht mehr möchte,
ganz besonders, als das eigene Baby auf die Welt gekommen ist. Mir hat Ginny
sehr leid getan, durfte sie dem Baby Wendy doch nicht zu nahe kommen oder mit
ihm in einem Zimmer sein. Da habe ich mich wirklich oft gefragt, warum die
Moons überhaupt ein Pflegekind aufgenommen haben. Sie waren mit der Situation,
in meinen Augen, oft überfordert.
Die
Therapeutin Patrice konnte ich auch nie so richtig einschätzen. Auf der einen
Seite hat sie Ginny versucht zu helfen, auf der anderen Seite hat aber auch sie
Ginny nicht wirklich ernst genommen. Hier hätte ich mir gerne mehr Unterstützung
im Bezug auf das Neugeborene gewünscht. Man hätte Ginny nicht von Wendy
fernhalten, sondern sie mit einbeziehen sollen. Ich fand es auch sehr traurig,
dass man Ginny einfach nicht ernst genommen hat.
Benjamin
Ludwig hat es mit seinem Schreibstil geschafft, einen bewegenden und
mitfühlenden Roman zu schreiben. Ich habe oft sehr mitgelitten. Ich hatte Angst
um Ginny und gleichzeitig war ich mit ihr traurig, wenn sie so verzweifelt nach
ihrer Puppe gesucht hat. Der Roman ist spannend aufgebaut, man möchte Ginny einfach
nur in den Arm nehmen, oder die Pflegeeltern wachrütteln.
FAZIT:
Sehr
lesenswert! Der Roman berührt das Herz, macht einen oft fassungslos, traurig und
wütend.
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