Erscheinungsdatum Erstausgabe: 02.11.2017
Aktuelle Ausgabe: 02.11.2017
Verlag : Pendo Verlag
ISBN: 9783866124561
Flexibler Einband: 384 Seiten
Genre : Roman
Als ich vom Piper Verlag/ Pendo Verlag eine Werbeanzeige zu diesem Roman sah, konnte ich der Verlockung nicht widerstehen. Südstaaten Flair aus Mississippi am Ende des 2. Weltkrieges, geprägt von Rassenhass und Diskriminierung - das interessierte mich.
Die Geschichte geht ins Jahr 1946 zurück.
Die Geschichte geht ins Jahr 1946 zurück.
Laura Mc Allan verlässt ihre Heimat, denn Ehemann Henry will sich einen Traum verwirklichen und eine Baumwollfarm im Mississippi-Delta bewirtschaften.
Doch der Start im neuen Zuhause ist alles andere als einfach. Laura hat bisher in der Stadt gelebt, kommt nun in ein baufälliges Haus, ohne fließend Wasser und Strom und zu allem Übel zieht auch noch ihr miesepetriger Schwiegervater mit ein. Außerdem verwüsten Schlammmassen das Land, sobald es regnet und schneidet die Farm von der Außenwelt ab.
Lichtblick im tristen Landleben ist Lauras Schwager Jamie, zu dem sie sich hingezogen fühlt.
Eine tägliche Herausforderung hingegen ist Florence Jackson, eine Afroamerikanerin, die mit ihrer Familie das Land der Mc Allan’s bestellt. Als ihr Sohn Ronsel aus dem Krieg zurückkehrt und sich mit Jamie anfreundet, werden beide Familien auf eine schwere Belastungsprobe gestellt, denn Missgunst und Ausgrenzung infolge rassistisch bedingter Unterschiede sind allgegenwärtig.
Gleich zu Beginn des Romans setzt die Autorin einen Spannungseffekt in die Handlung, der bei mir eine gewisse Neugier erzeugte. Ich wollte die Hintergründe erfahren und die Menschen kennenlernen.
In den einzelnen Kapiteln lässt Hillary Jordan die Akteure der Geschichte zu Wort kommen. Sie erzählen ihre ganz eigene Sicht der Dinge in der Ich-Perspektive. Damit wurden die Charaktere für mich lebendig, Gefühle und Meinungen, Ängste, Nöte und Sorgen, aber auch Hass und Fremdenfeindlichkeit schlugen mir entgegen.
Sehr stimmungsvoll und bildhaft beschreibt Jordan die damaligen Zustände auf den Baumwollplantagen, die Rassendiskriminierung und die traumatischen Kriegserlebnisse, genauso wie die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Tristesse des Alltags und Sehnsüchte und Träume ihrer Protagonisten. Dass alles schafft eine stimmungsvolle Roman-Atmosphäre.
Allerdings muss ich gestehen, dass mir zwischendurch ein wenig Pep in der Szenerie fehlte, es etwas langatmig wurde. Dies änderte sich im letzten Drittel des Buches wieder. Ab da konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen.
Insgesamt hat mich Mudbound- Die Tränen des Mississippi beeindruckt und mitgerissen. Das Buch stimmt nachdenklich und man fragt sich, wann dieses „Schwarz-Weiß-Denken“ wohl ein Ende nimmt.
Ein gefühlvoller, emotionaler Roman mit Südstaaten-Feeling und Baumwollduft, der mir unterhaltsame Lesestunden bescherte!
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