- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 18.12.2017
- Verlag : Goldmann
- ISBN: 9783442485734
- Flexibler Einband 420 Seiten
- Genre: Liebesroman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Alles beginnt am Ende der Welt
Das muss auch die gebürtige
Pariserin und nun Wahlberlinerin Claire feststellen. Eigentlich läuft es in
ihrem Leben gerade super – das Lifestyle-Magazin für das sie arbeitet wird
umstrukturiert und sie bekommt den Chefredakteursposten angeboten. Wer könnte
dazu schon nein sagen? Das Problem ist nur, dass ausgerechnet jetzt ihre
Vergangenheit sie einholt. In Wahrheit stammt Claire nämlich aus der Bretagne
und auch einige andere Angaben in ihrem Lebenslauf sind „geschönt“. Außerdem
liegt ihre Mutter im Krankenhaus und jemand muss sich um ihre gehörlose
Schwester Maelys kümmern.
Und dann ist da noch ihr Chef
Sebastian Hellwig, welcher ihren Werdegang schon seit 10 Jahren verfolgt und
mehr als angetan von ihr ist – was er auch deutlich artikuliert ...
Claire ist eine typische
Karrierefrau mit viel Pariser Charme. Dass ihre Kindheit jäh endete, als ihr
Vater starb, verfolgt sie bis heute. Damals hat sie die Flucht nach vorn
angetreten und sich neu erfunden – ihr Vorbild ist ihre Tante Valérie, die sie
in Paris aufnahm und nach ihrem Gusto formte. Noch heute kommentiert Valérie
wichtige Schritte in Claires Kopf. Sie ist übrigens mein heimlicher Star des
Buches. Immer eine Zigarette im Mundwinkel und auf die Etikette bedacht, aber
mit einem großen Herz und viel Sinn fürs Wesentliche.
Aber leider verschlägt es
Claire eben nicht zu Valérie nach Paris sondern in ihr Heimatdörfchen Moguériec
in der Bretagne. Ihr Start dort ist mehr als holprig. Claires Schwester Maelys
war bei deren Weggang erst 7 und hat nicht verwunden, dass sie nie wie
versprochen zurückgekommen ist. Entsprechend schwierig gestalte sich die
Annäherung der beiden. Dabei haben sie viel gemeinsam – beide haben ein Faible
für die Malerei und „Gateau Breton“ (bretonischen Butterkuchen). Allerdings
geht Claire erst sehr spät auf, warum Maelys ihn täglich backt nur um ihn dann
wegzuwerfen ...
Und dann ist da noch ihr
Jugendfreund Nicolas. Dieser macht einfach da weiter, wo sie vor so vielen
Jahren mit dem ersten Kuss aufgehört haben – und dabei sieht er unverschämt gut
aus!
Doch als Claire auch diese
Hürde endlich genommen hat, taucht ausgerechnet ihr Chef in Moguériec auf – sie
muss sich etwas einfallen lassen und natürlich läuft alles anders als geplant!
Die Wolkenfischerin ist ein
gemütliches Sommer-/Sonne-/Wohlfühlbuch und macht Lust auf Berlin, Paris und
die Bretagne. Alle 3 Orte werden dem Leser mit viel Liebe zum Detail
schmackhaft gemacht und auch die beschriebenen Köstlichkeiten lassen einem das
Wasser im Mund zusammenlaufen. Mir gefiel der Gegensatz zwischen dem recht
anonymen aber quirligen und lebendigen Großstadtleben (obwohl Claire natürlich
auch da Freunde bzw. Bekannte hat) und dem von Zusammenhalt und Unterstützung
geprägten Leben in Moguérie. Auch die Themen Familie, Verlust, Verzeihen und
Freundschaft werden sehr behutsam behandelt.
Einzig die etwas zu
vorhersehbare Liebesgeschichte zwischen Claire und Sebastian hat mich ein
bisschen gestört. Aber auch hier sorgten ein paar überraschende und amüsante Wendungen
für viel Unterhaltung.
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