- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.02.2018
- Verlag : Aufbau TB
- ISBN: 9783746633497
- Flexibler Einband 512 Seiten
- Genre: Historischer Roman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Das Leben trennt die Liebenden
Welche Frau träumt nicht
davon, ein kleines Schwarzes von Chanel zu besitzen? Und dazu eine der
berühmten Perlenschnüre ... Falls ich nicht mal im Lotto gewinne (ok, ich
müsste erst mal anfangen zu spielen ;-)), wird es für mich wohl beim Träumen
bleiben.
Auch Coco Chanel hatte 1919
einen Traum. Nach dem Tod ihres Geliebten Boy (Arthur Capel) kapselt sie sich komplett
von ihrer Außenwelt auf. Bis dahin hat sie sich immer nur über ihren Partner
definiert. „Ich bin nichts ohne ihn!“ „Du bist immer noch alles, was Boy geliebt
hat.“ (S. 39). Ihre beste Freundin bringt sie schließlich auf die Idee,
zu Capels Andenken ihre letzte gemeinsame Idee zu verwirklichen und ein Parfüm
zu kreieren, ein „Monument für ihre Liebe“. Aber Coco ist kein Parfümeur – wie
also vorgehen? Den passenden Duft entdeckt sie bald darauf bei dem russischen
Impresario Sergej Djagilew – es ist das Parfüm der russischen Zarin. Allerdings
wird dieser seit der Oktoberrevolution nicht mehr produziert und ihn
„nachbauen“ zu lassen gelingt ihr auch nicht.
Bei einem Urlaub in Venedig
trifft sie den russischen Großfürsten Dimitri Pawlowitsch Romanow und erliegt
seinem Charme. Er bringt sie letztendlich auf die Spur des Parfüms ...
Michelle Marly (das ist das
Pseudonym einer Berliner Bestsellerautorin) hat eine sehr außergewöhnliche
Romanbiografie über Coco Chanel geschaffen, die sich speziell mit der Zeit der
Entwicklung von Chanel Nr. 5 – DEM Parfüm – befasst. Meine Mutter benutzt es
übrigens seit Jahren, darum sind mir der Flakon und der Duft sehr vertraut. Und
auch eine Biographie über Coco habe ich schon in meiner Jugendzeit unter den
Büchern meines Vaters entdeckt und gelesen.
Gabrielle, wie Coco mit
bürgerlichem Namen hieß, war eine sehr bemerkenswerte Frau. Sie entsprach mir
ihrem knabenhaften Äußeren so gar nicht den Vorlieben ihrer Zeit und entstammt einer
einfachen Familie. Aber mit viel Fleiß, Disziplin, einer außerordentlichen
Kreativität und Weitsicht schaffte sie es an die Spitze der Modeschöpfer.
Sie war sehr wissbegierig,
ungemein belesen und förderte viele Künstler. Gleichzeitig ließ sie alle
Eindrücke in ihre Kollektionen einfließen, erfand sich und ihre Mode ständig
weiter und neu.
Sehr geschickt lässt die
Autorin diese Informationen und die historischen Hintergründe in die Handlung
einfließen. So erfährt man fast nebenbei, dass Katharina de Medici als
Begründerin des Parfumzentrums Grasse gilt und Cocos Parfüm wirklich eine
Weiterentwicklung von dem von Katharina der Großen war.
Ich war fasziniert, mit
welchen Größen ihrer Zeit sie verkehrte (wie z.B. Picasso oder Strawinsky). Sie
lebte, liebte und kämpfte leidenschaftlich für ihre Ideen und um Anerkennung. Leider
fand sie nie den einen Mann fürs Leben, obwohl sie sich insgeheim danach
sehnte.
Wer einen spannenden und sehr
gut recherchierten Roman über diese faszinierende, umfassend interessierte und
gebildete Frau lesen will, dem lege ich „Mademoiselle Coco und der Duft der
Liebe“ ans Herz. Eine sehr charmante Geschichte mit viel Leidenschaft, Esprit
und französischem Flair, welche die goldenen 20er wieder lebendig werden lässt.
Und über allem liegt ein Hauch von Chanel ...
1 Kommentar:
Liebe Tanja
Ich hab jetzt mal nur das Fazit gelesen. Ich freue mich auf die Geschichte. Sie wurde mir in einer Buchhandlung an der Ostsee empfohlen :-)In Celine.
Liebe Grüße,
Gisela
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