- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.01.2017
- Verlag : Blanvalet
- ISBN: 9783734103797
- Flexibler Einband 352 Seiten
- Genre: Historischer Krimi
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Ein langsamer Abschied
Myntha hat es gerade nicht
leicht. Ihr Vater, der Fährmeister Reemt, liegt mit einer dicken Erkältung im
Bett und will im Fieberwahn wieder nach dem Rheingold suchen. Nur mit Mohnsaft kann
sie ihn einigermaßen ruhigstellen. Dabei könnte sie gerade jetzt seine Hilfe
sehr gebrauchen. Die Bademagd Molly wurde nämlich ermordet und der mit dem Fall
beauftragte geschäftstüchtige Schöffe Thyn hat nicht besseres zu tun, als alle
Männer zu verhaften, die Molly „näher kannten“ – genauer gesagt, denen sie ihre Gunst
schenkte. Leider waren das ziemlich viele und Thyn schreckt nicht davor zurück,
sogar den Pfarrer und den Hauptmann der Wache zu verhaften. Auch Mynthas Brüder
Witold und Haro waren Mollys regelmäßige Kunden und geraten in Thyns Fänge.
Eins vorweg: „Mord im
Badehaus“ ist schon der 4. Band der Mittelalterreihe um die Fährmannstochter
Myntha und es ist ratsam, mit dem ersten Band anzufangen, sonst versteht man
einiges sicher nicht.
Leider ist die Autorin Andrea
Schacht vor kurzem verstorben und so geht diese Reihe nun bald zu Ende. Es wird
nur noch einen weiteren Band geben, dann ist Mynthas Geschichte auserzählt. Das
merkt man dem Buch etwas an. Die bisher nur angedeuteten Vorleben der
Protagonisten werden langsam aufgelöst und das eine oder andere Geheimnis bereits
jetzt gelüftet.
Andrea Schacht kann wunderbar
erzählen. Obwohl das Buch als historischer Roman und nicht als Krimi
ausgezeichnet ist, ist er sehr spannend. Sie zeichnet wieder ein sehr lebendiges
Bild des Lebens im Mittelalter. Man erfährt, wie ein Hauswesen (Haushalt)
organisiert war und verschiedene Handwerke funktionierten.
Neben den Mordermittlungen,
von denen sich Myntha natürlich nicht abhalten lässt, muss sie sich auch mit
den verschiedensten Bewerbern um ihre Hand beschäftigen. Ihre Brüder haben es
sich in den Kopf gesetzt, sie endlich unter die Haube zu bringen. Das ist bei
ihrer Vorgeschichte als Mondsüchtige allerdings gar nicht so leicht. Die
Bewerber waren zum Teil sehr erheiternd. Doch wenn sie ehrlich ist, gehört ihr
Herz längst dem spröden Rabenmeister Frederic. Wird es im letzten Band endlich
ein Happy End geben oder entscheidet sie sich doch für einen der anderen
Kandidaten??? Ihre amüsanten Wortgefechte würden mir auf jeden Fall fehlen.
„Mord im Badehaus“ ist ein
sehr spannender und unterhaltsamer historischer Roman, der mit seinem etwas
offenen Ende neugierig auf den letzten Band macht.
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