- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.04.2018
- Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
- ISBN: 9783423217262
- Flexibler Einband 288 Seiten
- Genre: Liebesroman
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Was das Herz begehrt
Hast Du Dich schon mal in den
richtigen, völlig falschen Mann verliebt? Ich weiß, das klingt verwirrend, doch
genau so ergeht es Julia. Sie verliebt sich in Ben mit den tollsten brauen Augen, die sie je gesehen
hat. Und er verliebt sich in sie. Aber er ist ein Penner und lebt in einer
großen Hecke im Park ...
Dies ist eines der Bücher, in
das man nur mal kurz reinlesen will und schon mittendrinn ist. Emmy Abrahamson
beschreibt sehr witzig ihre eigene Liebesgeschichte – ja, die Geschichte ist
wahr!
Julia arbeite als
Englischlehrerin am Berlitz Institut in Wien. Eigentlich ist sie Schwedin, aber
vor 5 Jahren wegen ihrem Freund nach Österreich gezogen. Die Beziehung hielt
nicht, aber Julia blieb. Ihr Leben ist ziemlich eingefahren (um nicht zu sagen
langweilig). Sie gibt so viel Unterricht, wie sie nur kann und die Wochenenden
versucht sie irgendwie totzuschlagen, da ihre Freunde alle verheiratet sind und
keine Zeit haben. „Ich mag mein Leben. ... Ich brauche nicht mehr, und meine Einsamkeit
macht mich weder unglücklich noch möchte ich ihretwegen bemitleidet werden.“
(S. 41)
Und nun ist da also Ben, der
ihr bereits beim Kennenlernen sagt, dass sie die Frau seines Lebens ist und sie
heiraten und Kinder haben werden. Es ist das tollste Date, das sie je hatte. „Unter
seinem Schmutz ist Ben einer der schönsten Männer, denen ich je begegnet bin,
und er besitzt ein erstaunliches Maß an Selbstsicherheit, Stolz und Humor.“
(S. 64) Aber sie schämt sich für ihn. Kann sie eine Beziehung mit einem Penner
haben? Ihre Freunde sagen nein, doch sie springt über ihren Schatten und lässt
ihn bei sich einziehen. Natürlich prallen da Welten aufeinander. Er trinkt
ziemlich viel Alkohol (alle Penner saufen, weil man sonst bei der Kälte draußen
nicht schlafen kann, erzählt er) und hatte schon viele Scheiß-Jobs – da ist er
lieber Penner. Sie sind eben sehr verschieden, aber auch sehr verliebt. Ben ist
immer fröhlich und sehr ehrlich, er versucht durch Schwarzarbeit für seinen
Unterhalt selbst aufzukommen, aber er würde sich nie wegen ihr verbiegen oder
ihre Freunde anlügen. Er schämt sich im Gegensatz zu ihr nicht für sein Dasein.
Doch die Angst, was die Menschen in ihrer Umgebung über ihn denken, kann Julia
nicht ablegen. Immer wieder geraten sie deswegen in Streit und immer wieder
versöhnen sie sich, bis Julia beleidigend wird ...
Emmy Abrahamson schreibt sehr
humorvoll und warmherzig. Ich habe Julia für ihren Mut bewundert, sich auf die
Beziehung zu Ben einzulassen, über ihren Schatten zu springen und sich zu ihm
zu bekennen und damit über sich hinauszuwachsen. Ich weiß nicht, wie ich in
ihrer Situation gehandelt hätte. Sie zeigt uns, dass wir nicht immer nur auf den
ersten Eindruck achten, sondern auch hinter die Fassade unseres Gegenübers
schauen und tolerant sein sollten.
Mir hat diese berührende,
wahre Geschichte sehr gut gefallen und ich kann sie Euch nur empfehlen.
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