Sonntag, 13. Mai 2018

Das trügerische Gedächtnis

Buchdetails:

Erscheinungsdatum Erstausgabe: 09.01.2018

Aktuelle Ausgabe: 09.01.2018

Verlag: Heyne

ISBN: 9783453604483

Flexibler Einband: 304 Seiten

Genre: Sachbuch








Es ist, als wäre es gestern! ich erinnere mich noch ganz genau!
Diese besonderen Momente, habe ich ganz fest  in meinem Gedächtnis verankert. 
Habt ihr euch schon einmal gefragt, ob die Ereignisse tatsächlich so stattgefunden haben, wie ihr sie als Erinnerung gespeichert habt? 

Oh, es ist trügerisch, dieses Gedächtnis, darauf ausgelegt zu vergessen und lange nicht so perfekt, wie ihr es vermutet! 
Dies erklärt Verhaltenspsychologin und Erinnerungsforscherin Dr. Julia Shaw eindrucksvoll in ihrem Buch. 
Zunächst beschreibt sie das Prinzip des Gedächtnisses und bezieht hier auch die Lehren von Aristoteles und Elbinghaus ein. 
Anhand ihrer eigenen Forschungsergebnisse und derer anderer Kollegen dokumentiert Dr. Shaw die wichtigsten Erkenntnisse von Neurowissenschaft und Psychologie. 
Dabei geht sie auf Versuchsreihen ein und beschreibt die Erinnerungen der Probanden, die beeinflusst wurden. Die Ergebnisse sind überraschend und haben mich mitunter schockiert. 
Ich erfahre, dass das Gehirn 100 Milliarden Neutronen besitzt, dass die Forscher im Laufe der letzten Jahrzehnte viel von Meeresschnecken gelernt haben und letztendlich, dass niemand das perfekte Gedächtnis haben kann. 
Welche Rolle spielt die Aufmerksamkeit für die Erinnerungen? Wie beeinflussen Benzodiazepine das Gedächtnis? Lernen wir im Schlaf und gibt es sie, die Gedächtnisgenies?  

Antworten auf diese und andere Fragen findet ihr in diesem interessanten Buch. Einiges habe ich schon gewusst, anderes war mir ganz neu. Natürlich ist es wissenschaftlich geschrieben, dennoch aber für den Laien gut verständlich und manchmal auch mit witzigen Akzenten. 
Ich habe „Das trügerische Gedächtnis“ nicht an einem Stück gelesen, sondern ab und an einzelne Kapitel, in der Hoffnung, die vielen neuen Informationen mögen mir lange im Gedächtnis bleiben. 

Zum Schluss möchte ich die Autorin noch einmal zu Wort kommen lassen: 

„ Unsere Vergangenheit ist eine fiktionale Repräsentation, und das Einzige, dessen wir uns einigermaßen sicher sein können, ist das, was in der Gegenwart geschieht. Das ermutigt uns dazu, in der Gegenwart zu leben und unserer Vergangenheit nicht allzu viel Bedeutung beizumessen.“ 

Wer zu viel über das Gestern grübelt, sollte „Das trügerische Gedächtnis“ lesen. Es lohnt sich und ihr werdet verstehen, dass es sich lohnt im Hier und Jetzt zu leben.








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