Dienstag, 26. Juni 2018

Das Haus der Mädchen


Spannend!


von Andreas Winkelmann


Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag (Juni 2018)
ISBN: 9783499275166

Genre: Thriller

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.



Leni Landei. So wird Leni gleich bei ihrer ersten Begegnung von ihrer Zimmernachbarin Vivian genannt. Nicht ganz schmeichelhaft, aber zugegebenermaßen auch nicht ganz unpassend. Dennoch verstehen sich die ungleichen Mädchen auf Anhieb und freunden sich an. Als Vivian am nächsten Morgen spurlos verschwunden ist, kann Leni das Gefühl nicht abschütteln, dass ihr etwas passiert ist und beginnt nach ihr zu suchen.

Bei ihrer Suche trifft sie auf Freddy Förster, einen Obdachlosen. Dieser versucht auf eigene Faust einen Mörder zu fassen, den er bei seiner Tat beobachtet hat. Nun befürchtet er, dass dieser ihn ebenfalls bemerkt hat und sein Leben nicht mehr sicher ist.

Schnell merken die beiden, dass beide Fälle womöglich zusammenhängen und dass die Gefahr größer und näher ist, als sie denken…

Nachdem mich Anfang des Jahres bereits Andreas Winkelmanns „Housesitter“ begeistert hat, habe ich mich sehr auf sein neues Buch gefreut. Schon die ersten paar Seiten waren spannend. Am liebsten hätte ich dem Krankenpfleger, dem wir zuerst begegnen, zugerufen, dass er besser schleunigst das Weite suchen soll, ganz gleich, ob er meint einen blutigen Handabdruck an einer Scheibe gesehen zu haben oder nicht. Aber natürlich sucht er nicht das Weite und die Geschichte nimmt seinen Lauf.

Da es Andreas Winkelmann zumindest bei mir wunderbar gelungen ist Spannung und Neugier zu erzeugen, habe ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Gemeinsam mit Leni und Freddy habe ich versucht eine Spur zu finden, lag allerdings sehr lange Zeit völlig daneben, auch wenn sich am Ende alles logisch aufklärt. Doch nicht nur der Täter hat mich überrascht, es gab immer wieder Entwicklungen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Leni als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie ist sehr ruhig und scheu, doch in ihr schlummert eine große Stärke, die sie nicht nur am Ende, sondern auch schon ganz zu Beginn des Buches zeigt, als sie Vivian zur Hilfe eilen will, und die sie offenbar selbst überrascht. Ihre Stärke, aber auch ihr Zögern und ihre Unsicherheit fängt der Autor gut ein.

Vor allem aber die Angst wirkt zu jeder Zeit sehr real: Lenis Angst, Freddys Angst, als er auf der Flucht ist, die Angst der Opfer. Man merkt deutlich, dass Andreas Winkelmann gerne mit den (Ur-)Ängsten der Menschen spielt, etwas, dass nicht nur in „Das Haus der Mädchen“ deutlich wird. Gekonnt spricht der Autor immer wieder Ängste an, die in vielen von uns schlummern, und erzeugt dadurch einen zusätzlichen Sog, der nicht eher ruht, bis sich mit der Auflösung des Falls Erleichterung breit machen kann.

Ich kann nur sagen, auch „Das Haus der Mädchen“ hat mich überzeugt und in seinen Bann geschlagen. Wer daher auf der Suche nach einem spannenden Thriller mit gut durchdachtem Plot ist, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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