Anders als erwartet
von Nora Roberts
Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (August 2018)
ISBN: 9783453422506
Genre: Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Das jährliche Familientreffen in Schottland ist wie in jedem
Jahr erfüllt von Lachen, Freude und Besinnlichkeit. Ross genießt diese Tage
zwischen Weihnachten und Neujahr und freut sich auf das kommende Jahr. Keiner
ahnt, dass es das letzte Familientreffen sein wird und dass sie den Tod in die
Welt hinaustragen werden. Binnen weniger Wochen herrschen überall nur noch
Chaos, Angst, Verzweiflung und Gewalt. Mehr als eine Milliarde Menschen sterben
weltweit innerhalb kurzer Zeit an einem unbekannten Virus – Tendenz steigend.
Nur wenige Menschen scheinen immun zu sein.
Mitten in diesem Chaos fliehen Max und Lana aus New York und
schließen sich der Gemeinschaft New Hope an, doch auch hier währt die
vermeintliche Sicherheit nicht lange und Lana flieht erneut.
Inzwischen ist sie
schwanger und wenn ihr Kind überlebt, wird es dem Elend und Leid der Menschen
Einhalt gebieten können…
Wer Nora Roberts kennt, der weiß, dass sich in ihren Büchern
sehr viel Gefühl, Liebe, oftmals ein Hauch (oder mehr) Kitsch und immer wieder
übersinnliche und phantastische Elemente finden lassen. Umso erstaunter war
ich, als es auch nach der Hälfte des Buches noch keine klassische Nora-Roberts-Liebesgeschichte
gab. Zwar gibt es von Anfang an viele Gefühle, doch die sind in erster Linie
von Verzweiflung und Ohnmacht bestimmt.
Ich hatte erwartet, dass das Buch zu großen Teilen nach der
Katastrophe spielt und der Fokus auf dem kleinen Kind, der Auserwählten, liegt.
Doch da hatte ich mich getäuscht. Wir Leser erleben zunächst das
Familientreffen und dann, wie sich die Seuche immer weiter ausbreitet und
verschiedene Menschen ums Überleben und gegen die Verzweiflung kämpfen. Wir
lernen die Journalistin Arlys kennen, die versucht so lange wie möglich Nachrichten
zu senden, ihre Praktikantin Fred, die unglaublich mutig ist und in der mehr
steckt, als ihr süßes Äußere vermuten lässt, den Sanitäter Jonah, der beinahe jegliche
Hoffnung aufgegeben hat, als er Katie, der Tochter von Patient Null, hilft, ihre
Zwillinge auf die Welt zu bringen, Eric, zu dem ich nicht zu viel sagen will, und
natürlich Lana und Max, den Bruder von Eric. Nicht zu vergessen die vielen
anderen Charaktere, die mal mehr, mal weniger große Rollen spielen.
Durch die verschiedenen Personengruppen gibt es zunächst
scheinbar sehr viele einzelne Handlungsstränge. Während einige sich immer
weiter verbinden, bleiben andere Stränge alleinstehende, kleine Episoden. Wie
durch ein Kaleidoskop werden so die vielen verschiedenen Facetten des Lebens
der Menschen während der Seuche gezeigt.
Auch wenn es irgendwann dann doch noch eine Liebesgeschichte
gibt, diesmal ist vieles anders als gewohnt. So viel Tod, Elend, Not und Gefahr
habe ich bislang noch in keinem Buch von Nora Roberts erlebt und ich bin
sicher, dass es ihre Fangemeinde spalten wird. Die einen werden vielleicht
enttäuscht sein, weil sie mit ganz anderen Vorstellungen an das Buch heran
gegangen sind, die anderen freuen sich vermutlich über neue Wege und Ideen.
So unterschiedlich der Inhalt ist und man das für diese Autorin
typische Muster vergeblich sucht, der Schreibstil ist allerdings wie gewohnt
flüssig und ich konnte leicht in die Geschichte eintauchen.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch zwar gut
gefallen hatte, ich aber zum einen etwas anderes erwartet hatte und mir die
Leichtigkeit und auch die Wohlfühlatmosphäre fehlt, die in den meisten Büchern
von Nora Roberts vorherrschen, zum zweiten waren einige Passagen etwas
langatmig und der Klappentext (bzw. der Text auf der Innenseite der Broschur)
nimmt zu viel vorweg, unter anderem, wer der Böse ist. Dadurch wird die
Spannung getrübt.
1 Kommentar:
Hallo Meike :)
Ich habe das Buch vor einer Weile auch gelesen und kann dir in den meisten Punkten zustimmen. Anders als bei dir, war es aber mein erstes Buch der Autorin. Ich hatte mit ihrem Namen aber auch sehr viel mehr Kitsch verbunden und war überrascht, das dieser in "Schattenmond" fast gänzlich fehlte. Dennoch hatte auch ich etwas andere Erwartungen an das Buch und wurde dadurch etwas enttäuscht. Den zweiten Teil will ich mir aber nächstes Jahr auf alle Fälle noch zulegen, weil das Ende richtig fies war :D
Liebe Grüsse
paperlove
PS: Falls dich meine Meinung zu dem Buch interessiert, dann findest du sie hier :)
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