Sonntag, 23. September 2018

Schattenmond

Anders als erwartet


von Nora Roberts



Taschenbuch: 544 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (August 2018)
ISBN: 9783453422506
Genre: Roman

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.







Das jährliche Familientreffen in Schottland ist wie in jedem Jahr erfüllt von Lachen, Freude und Besinnlichkeit. Ross genießt diese Tage zwischen Weihnachten und Neujahr und freut sich auf das kommende Jahr. Keiner ahnt, dass es das letzte Familientreffen sein wird und dass sie den Tod in die Welt hinaustragen werden. Binnen weniger Wochen herrschen überall nur noch Chaos, Angst, Verzweiflung und Gewalt. Mehr als eine Milliarde Menschen sterben weltweit innerhalb kurzer Zeit an einem unbekannten Virus – Tendenz steigend. Nur wenige Menschen scheinen immun zu sein.

Mitten in diesem Chaos fliehen Max und Lana aus New York und schließen sich der Gemeinschaft New Hope an, doch auch hier währt die vermeintliche Sicherheit nicht lange und Lana flieht erneut. 
Inzwischen ist sie schwanger und wenn ihr Kind überlebt, wird es dem Elend und Leid der Menschen Einhalt gebieten können…

Wer Nora Roberts kennt, der weiß, dass sich in ihren Büchern sehr viel Gefühl, Liebe, oftmals ein Hauch (oder mehr) Kitsch und immer wieder übersinnliche und phantastische Elemente finden lassen. Umso erstaunter war ich, als es auch nach der Hälfte des Buches noch keine klassische Nora-Roberts-Liebesgeschichte gab. Zwar gibt es von Anfang an viele Gefühle, doch die sind in erster Linie von Verzweiflung und Ohnmacht bestimmt.

Ich hatte erwartet, dass das Buch zu großen Teilen nach der Katastrophe spielt und der Fokus auf dem kleinen Kind, der Auserwählten, liegt. Doch da hatte ich mich getäuscht. Wir Leser erleben zunächst das Familientreffen und dann, wie sich die Seuche immer weiter ausbreitet und verschiedene Menschen ums Überleben und gegen die Verzweiflung kämpfen. Wir lernen die Journalistin Arlys kennen, die versucht so lange wie möglich Nachrichten zu senden, ihre Praktikantin Fred, die unglaublich mutig ist und in der mehr steckt, als ihr süßes Äußere vermuten lässt, den Sanitäter Jonah, der beinahe jegliche Hoffnung aufgegeben hat, als er Katie, der Tochter von Patient Null, hilft, ihre Zwillinge auf die Welt zu bringen, Eric, zu dem ich nicht zu viel sagen will, und natürlich Lana und Max, den Bruder von Eric. Nicht zu vergessen die vielen anderen Charaktere, die mal mehr, mal weniger große Rollen spielen.

Durch die verschiedenen Personengruppen gibt es zunächst scheinbar sehr viele einzelne Handlungsstränge. Während einige sich immer weiter verbinden, bleiben andere Stränge alleinstehende, kleine Episoden. Wie durch ein Kaleidoskop werden so die vielen verschiedenen Facetten des Lebens der Menschen während der Seuche gezeigt.

Auch wenn es irgendwann dann doch noch eine Liebesgeschichte gibt, diesmal ist vieles anders als gewohnt. So viel Tod, Elend, Not und Gefahr habe ich bislang noch in keinem Buch von Nora Roberts erlebt und ich bin sicher, dass es ihre Fangemeinde spalten wird. Die einen werden vielleicht enttäuscht sein, weil sie mit ganz anderen Vorstellungen an das Buch heran gegangen sind, die anderen freuen sich vermutlich über neue Wege und Ideen.

So unterschiedlich der Inhalt ist und man das für diese Autorin typische Muster vergeblich sucht, der Schreibstil ist allerdings wie gewohnt flüssig und ich konnte leicht in die Geschichte eintauchen.

Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch zwar gut gefallen hatte, ich aber zum einen etwas anderes erwartet hatte und mir die Leichtigkeit und auch die Wohlfühlatmosphäre fehlt, die in den meisten Büchern von Nora Roberts vorherrschen, zum zweiten waren einige Passagen etwas langatmig und der Klappentext (bzw. der Text auf der Innenseite der Broschur) nimmt zu viel vorweg, unter anderem, wer der Böse ist. Dadurch wird die Spannung getrübt.

1 Kommentar:

paperlove hat gesagt…

Hallo Meike :)

Ich habe das Buch vor einer Weile auch gelesen und kann dir in den meisten Punkten zustimmen. Anders als bei dir, war es aber mein erstes Buch der Autorin. Ich hatte mit ihrem Namen aber auch sehr viel mehr Kitsch verbunden und war überrascht, das dieser in "Schattenmond" fast gänzlich fehlte. Dennoch hatte auch ich etwas andere Erwartungen an das Buch und wurde dadurch etwas enttäuscht. Den zweiten Teil will ich mir aber nächstes Jahr auf alle Fälle noch zulegen, weil das Ende richtig fies war :D

Liebe Grüsse
paperlove

PS: Falls dich meine Meinung zu dem Buch interessiert, dann findest du sie hier :)