ISBN : 9783328103226
Flexibler Einband: 656 Seiten
Verlag : Penguin
Erscheinungsdatum : 08.10.2018
Genre: Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
So süß wie Vollmilchschokolade
Stuttgart 1903: Judith
Rothmann ist die Tochter eines bekannten Schokoladenfabrikanten und hat sich
der Entwicklung neuer Sorten verschrieben. Ihr Traum ist es, später die Fabrik
zu übernehmen, aber das ist für ihren Vater undenkbar. Stattdessen soll sie
eine (für ihn) vorteilhafte Ehe mit einem ungeliebten Mann eingehen. Ihre
Mutter ist hat sich der Ehe mit ihrem Mann gerade durch eine Kur am Gardasee
entzogen. Auch sie wurde damals sehr jung verheiratet ohne nach ihrer Meinung
gefragt zu werden und leidet an Schwermut (Depressionen).
Zur gleichen Zeit will sich
der Berliner Victor Rheinberger nach seiner Haftentlassung in Stuttgart eine
neue Existenz aufbauen. Er ist fasziniert von Maschinen jeder Art und steigt so
in Rothmanns Fabrik schnell auf. Judith und er wollen zusammen einen neuen
Automat entwickeln, in dem exklusive Schokoladentafeln verkauft werden. Dabei
kommen sie sich immer näher...
„Die Schokoladenvilla“ ist
der Auftakt zu einer Trilogie rund um die Schokoladenfabrikantenfamilie
Rothmann. Die Handlung wird hauptsächlich von Judith getragen. Sie lebt für die
Fabrik und die Schokolade und kann sich nur schwer vorstellen, das alles für
einen – dazu noch ungeliebten – Ehemann aufzugeben. So lange ihre Mutter Hélène
bei der Kur weilt, muss sie sich zudem um ihre 8jährigen Zwillingsbrüder
kümmern, die nur Blödsinn im Kopf haben. Sie ist eine starke, intelligente
Frau, aber das interessiert ihren despotischen Vater nicht. Ihm liegt nur das
Wohl seiner Firma am Herzen. Judiths Heirat würde neues Kapital in die Firma
spülen, welches er dringend braucht. Es ist schon schlimm genug, dass ihm seine
Frau immer mehr entgleitet!
Hélène wird seit Jahren von
einem Arzt zum anderen weitergereicht. Am Gardasee befreit sie sich
sprichwörtlich aus ihrem Korsett, den starren Konventionen ihres Standes. Auch
das Leben ihrer Kinder interessiert sie nur noch peripher.
Victor steht wie Judith für
die neue Zeit. Auch sein Vater hatte ein anderes Leben für ihn geplant, dem er
sich entzogen hat. Beide wollen sie die Fabrik mit neuen Ideen und Produkten
voranbringen.
Maria Nikolai hat das
Stuttgart dieser Zeit lebendig werden lassen. Die Details zur Entwicklung und
Herstellung der verschiedenen Schokoladenprodukte und Automaten waren sehr
interessant. Außerdem geht sie auf die Kreation von Emaileschildern und -dosen ein.
Sie zeigt sehr deutlich die Unterschiede zwischen den Fabrikanten, ihren Hausangestellten
und den Fabrikarbeitern. Die Arbeiterklasse ist zunehmende unzufrieden mit dem
herrschenden System und sucht Auswege.
Leider war mir die Handlung
an einigen Stellen zu vorhersehbar und der Aspekt der Liebesgeschichte zu
dominierend. Außerdem hatte ich Probleme mit der Darstellung der Zwillinge,
weil die sich m.E. nicht altersgerecht benommen haben.
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