Donnerstag, 8. November 2018

Aus der Tastatur gefallen. Gedanken über das Leben, den Tod und schwarze Hüte


Nicht nur für Fans

 
 
von Terry Pratchett 
 
Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (September 2018)
ISBN: 9783442487295
Genre: Anthologie

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.



 




 
Ich weiß gar nicht mehr, wann ich meinen „ersten Pratchett“ gelesen habe, auf jeden Fall sind seitdem noch viele weitere hinzugekommen und ich bin ein Fan vor allem von der Scheibenwelt und von Terry Pratchetts teils genialen Wortspielen geworden. Sein Ideenreichtum und Humor hat mich immer wieder begeistert, sei es in seinen eher phantastischeren ersten Büchern als auch in den zunehmend sozialkritischeren (und trotzdem noch fantasiereichen) späteren Werken. Daher habe ich mich sehr über die vorliegende Anthologie gefreut. „Aus der Tatstatur gefallen“ versammelt Essays, Gedanken, Erinnerungen und vieles mehr.

Es geht um das Schreiben an sich („Weiter auf den Bildschirm starren. Immer noch auf den Bildschirm starren, dabei aber die Ohren spitzen, ob der Briefträger kommt.“ S.19), Lesereisen („13 Uhr: Kleiner Buchladen, Wooralorrasurfa. Genügend Fans für eine 75-Minuten-Schlange. […] Eine alte Dame hat mir eine ganze Schachtel voll Origamischildkröten gebastelt.“ S.58), Dankesreden oder seine Antrittsvorlesung am Trinity College („Zu meiner großen Verwunderung darf ich mich hier und heute als ihr neuester und höchst unordentlicher Professor an Sie wenden.“ S.269), aber auch um seine Gedanken, als er die Diagnose Alzheimer bekam („Siebenhunderttausend Menschen, die in diesem Land an Demenz erkrankt sind, finden kein Gehör. Ich bin vom Glück begünstigt; ich kann mir Gehör verschaffen.“ S.321) oder was er von Sterbehilfe hält.

Bei einer so großen Vielfalt an Themen, waren meine Gefühle beim Lesen ebenfalls vielfältig. Manche Texte waren einfach zum Lachen und Amüsieren, andere haben mich bewegt oder nachdenklich gemacht. Vor allem aber haben sie mir einmal mehr gezeigt, was für ein interessanter und sicherlich auch außergewöhnlicher Mensch Terry Pratchett – seit dem 31.12.2008 offiziell auch Sir Terry Pratchett – war, denn diese Sammlung zeigt ihn von vielen Seiten.

Auch wenn es in den Texten dieser Anthologie weniger um Fiktion als um Sachtexte geht, kann ich sie jedem Fan nur wärmstens empfehlen. Wer aufmerksam liest, wird sicher auch Dutzende von Anspielungen auf Pratchetts Bücher entdecken, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Insgesamt war das Buch für mich trotz aller ernsten Töne und Themen dennoch kurzweilig und ich werde es sicherlich noch öfter aufschlagen.

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