ISBN : 9783423217637
Flexibler Einband : 416 Seiten
Verlag : dtv Verlagsgesellschaft
Genre : Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Das Geheimnis von Lynybrook Hall
Als Lauras Mann Frank bei
einem Autounfall stirbt, gibt sie sich die Schuld – schließlich haben sie sich
kurz zuvor gestritten und sie hat ihn allein losfahren lassen, hat vergessen
ihm zu sagen, dass sie jemanden an seinem Wagen gesehen hat. Unter seinen
Sachen findet sie einen 13 Jahre alten Brief, indem er gewarnt wird, dass seine
Verfolger aus Lynybrook Hall seine Spur wiederaufgenommen haben. Laura ist
überzeugt, dass Frank ermordet wurde, doch die Polizei glaubt ihr nicht. Also
macht sie sich selbst auf die Reise von Deutschland in die englische Grafschaft
Devon, um das Geheimnis von Lynybrook Hall zu ergründen ...
Mitlon Castle 1898: Lady
Victoria steht nach dem Tod ihres Vaters unter der Munt ihres Onkels Richard.
Dieser darf ihren Besitz eigentlich nur bis zu ihrer Volljährigkeit (mit 21)
verwalten, geht aber nach eigenem Gutdünken damit um. Endlich hat er Geld,
Besitz und Macht – das alles will er nicht wieder hergeben. Als Victoria es ablehnt,
seinen Sohn zu heiraten, droht er ihr: „Ich kann Menschen vernichten, wenn ich es
will. Auch Dich!“ (S. 32) Kurzerhand weißt er sie in eine Anstalt für
Geisteskranke ein – Lynybrook Hall. Doch Victoria kämpft um ihre Rechte und
besiegelt so ihr Schicksal ...
Wie schon in „Der Klang der
verborgenen Räume“ schafft Felicity Whitmore auch hier wieder eine sehr
gruselige, mystische und unheimliche Atmosphäre.
Lady Victoria leidet unter
der Vormundschaft ihres Onkels. Nur das Wissen, dass sie ihn und seine Familie
mit dem Erreichen ihrer Volljährigkeit sofort vor die Tür setzen kann, lässt
seine Repressalien klaglos erdulden. Doch in Lynybrook Hall wird ihr klar, dass
sie dort nur tot herauskommt – und ihr Onkel genau das erwartet. Die Anstalt
wurde anscheinend eigens geschaffen, um sich unliebsamer weiblicher
Familienangehöriger zu entledigen. Sie werden misshandelt, gedemütigt und
ruhiggestellt. Aberwitzige Therapien sollen sie körperlich und geistig brechen.
„Sie
wollen uns verrückt machen? Sie therapieren nicht die Irren, sondern machen
Gesunde krank?“ „Willkommen auf Lynybrook Hall.“ (S. 149)
Auch heute noch spürt Laura
die furchterregende Atmosphäre, die das Haus ausstrahlt. Es scheint fluchtartig
verlassen worden zu sein, das Grundstück ist total verwildert, und doch tauchen
immer wieder frische Fußspuren auf, verschwinden Dinge einfach. Schon es zu
finden, erweist sich als äußerst schwierig, weil niemand darüber reden will –
genau so wenig wie über Frank, der in der Gegend aufgewachsen ist. Welches Geheimnis
hat er vor ihr verborgen? Warum hat er nie über seine Vergangenheit geredet?
Beide Zeitebenen sind extrem
spannend und voller erschreckender, grausamer Geheimnisse. Das Buch hat mich so
gefesselt, dass darüber mein Tee nicht nur einmal komplett erkaltet ist.
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