Mittwoch, 16. Januar 2019

Das Geheimnis der letzten Schäferin




ISBN : 9783453422995
Flexibler Einband : 448 Seiten
Verlag : Heyne
Erscheinungsdatum : 12.11.2018
Genre: Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
  




Die schwarzen Schafe in der weißen Herde

Nina Ludwig sieht ihrer leider schon verstorbenen Oma Lieselotte (Liesel) nicht nur extrem ähnlich, sondern hat von ihr auch die Liebe und das Talent für Kochen geerbt. Sie betreibt ein erfolgreiches 2-Hauben-Restaurant in Salzburg und hat eine eigene Koch-Sendung im österreichischen Fernsehen. Als deren Einschaltquoten zurückgehen wird sie dazu „verdonnert“, eine gemeinsame Show mit dem deutschen Sternekoch Julian Leroy zu machen (der ihr nicht besonders sympathisch ist). Diese wird ausgerechnet in dem bayrischen Dorf gedreht, aus dem Lieselotte stammte und Ninas Mutter kennt sogar den Bauern Vinzenz Binder, auf dessen Hof das stattfinden wird.
Vinzenz und Nina freunden sich schnell an und als sie ihm sagt, dass Liesel ihre Oma war, erkennt er sie sofort in ihr wieder: „Unglaublich, wie sich das Blut ...  Glaubst Du an das Schicksal, Kind? Wenn du nicht daran geglaubt hast, dann glaubst ab heute daran. Du und der Münchner (Julian) ... Schicksal, sag ich nur.“ (S. 85)

In einem parallelen Erzählstrang geht es um Liesels Jugend. Diese ist in ihrem Dorf die erste und leider auch letzte Wanderschäferin, weil sich das bäuerliche Leben durch die Industrialisierung Anfang der 60er Jahre stark ändert. Liesel hat eine dunklere Haut- und Haarfarbe als die anderen Familienmitglieder und wird im Dorf oft angefeindet – sie ist sozusagen das schwarze Schaf. Um dem zu entfliehen, verdingt sie sich als Wanderschäferin und Sennerin auf einer Alm.

Ninas und Julians Geschichte war mir leider zu seicht und vorhersehbar mit zu wenig Spannung. Ab der ersten Drehszene war klar, dass sie sich mögen, auch wenn sich Nina lange ziert. Ich bin mit den Beiden nicht richtig warm geworden – Nina ist so distanziert und pingelig und Julian war mir zu stereotyp. Aber sie entdecken (leider erst recht spät) ein dramatisches Familiengeheimnis, das am Ende gelüftet wird.
Mir hätte es besser gefallen, wenn sich Beate Maxian nur auf Liesels Geschichte und das Geheimnis konzentriert hätte. Sie beschreibt sehr bildlich und fesselnd, wie deren Leben, der Bauernhof und die Schafzucht organisiert waren. Liesel war sehr naturverbunden und tierlieb und hat für ihre Vorstellungen und Wünsche gekämpft – eine sehr sympathische Protagonistin. Auch ihre Liebesgeschichte hat mir sehr gut gefallen.
Ein weiteres Schmankerl sind die im Buch beschrieben Gerichte – zwei Rezepte dazu finden sich auf den Cover-Innenseiten.

Fazit: Viel Liebe, leckeres Essen und ein spannendes Familiengeheimnis, aber bis da hin leider zu langatmig. 3,5 Sterne

2 Kommentare:

Martina hat gesagt…

Liebe Tanja,
ja mir hat die Geschichte in der Gegenwart auch nicht überzeugt, aber der Vergangenheitsstrang war wirklich gut, wenn auch leicht zum Lesen.
Liebe Grüße
Martina

Hasirasi hat gesagt…

Liebe Martina,
wie empfinden sehr oft ähnlich 🙈. Ich fand es schade, dass sie dem zweiten Strang so wenig Platz eingeräumt hat und quais nur auf den letzten 100 Seien endlich mal was Spannendes passiert ist.
Liebe Grüße,
Tanja