ISBN : 9783499275272
Flexibler Einband : 384 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 16.04.2019
Genre : Liebesroman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG): Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
52 Länder in 52 Wochen
Mayas Plan „52 Länder in 52
Wochen“ endet jäh als sie feststellt, dass sie nach einem One-Night-Stand
schwanger ist. Das passt der Reisebloggerin gar nicht. Sie möchte das Kind auch
nicht bekommen, allerdings will sie sich vom Kindsvater eine Art „Absolution“
erteilen lassen. Seit sie vor Jahren zufällig herausgefunden hat, dass sie
adoptiert wurde, ist sie bei diesem Thema heikel. Leider weiß sie außer seinem
Vornamen (Tobi) nicht viel über ihn. Ihre Freundin bringt sie auf die Idee,
Tobi mit Hilfe ihres Blogs zu suchen. Es funktioniert. Er wurde zuletzt auf La
Gomera gesehen. Ausgerechnet. Da wollte Maya nämlich nie mehr hin, weil ihre
Adoptivmutter Karoline dort lebt. Und La Gomera hält noch viel mehr
Überraschungen für Maya bereit ...
„Der Wind nimmt uns mit“ ist
bereits der dritte Sommerroman von Katharina Herzog und besticht vor allem
durch seine inspirierenden Beschreibungen der kanarischen Insel – sie scheint
eine wahre Schönheit zu sein. Auch die Schilderungen der Künstlerkolonie und
des Esoterik-Ressorts, in dem Maya unterkommt, haben mir gut gefallen.
Dafür hatte ich so einige
Probleme mit Maya. Sie ist bereits Mitte 30 und immer auf der Suche nach dem
nächsten Kick, dem nächsten Abenteuer. Dabei verpasst sie all die schönen
Dinge, die ihr gerade passieren: Ich möchte mit Erinnerungen sterben, nicht
mit Träumen.“ (S. 40). Ihr Reiseblog war eigentlich nur als Hobby
geplant, inzwischen kann sie sehr gut davon leben. Aber wenn sie ehrlich zu
sich ist, macht es ihr schon länger keinen Spaß mehr. Doch gleichzeitig wünscht
sie sich: „Alles soll bleiben, wie es ist.“ (S. 21). Maya ist eine extrem
zerrissene Person. Das zeigt sich auch in ihrer Fixierung, Tobi unbedingt von
dem Kind erzählen zu wollen, eh sie es abtreiben lässt. Dieses Verhalten war
für mich nicht ganz logisch.
Parallel zu Mayas Suche wird
die Geschichte ihrer (Adoptiv-)Mutter Karoline erzählt. Sie kam als Studentin
das erste Mal mit ihren Eltern nach La Gomera und hat sich sofort in die Insel
und einen Einheimischen verliebt. Trotzdem ging sie zurück nach Hamburg, bevor
sie sich Jahrzehnte später doch auf der Insel niederließ. Dieser Erzählstrang
hat mir viel besser gefallen. Karoline war eine junge Frau mit
Wertvorstellungen, Zielen und einen großen Herz – und ist es immer noch. Ich
habe die ganze Zeit gehofft, dass sie und Maya sich wieder annähern, denn
Karoline leidet darunter, dass Maya den Kontakt abgebrochen hat.
Mein Fazit: Eine schöne,
leichte, humorvolle Sommer-Urlaubs-Strand-Geschichte, bei der ich mir an
einigen Stellen mehr Tiefe und weniger Happiness gewünscht hätte.
2 Kommentare:
Hallo Tanja,
dieser Roman hat mich zwar gut unterhalten, aber mit der Protagonistin wurde ich ebenfalls nicht warm. Auch die Sprünge im Perspektivwechsel musste ich immer erst gedanklich einordnen.
Für Urlaubsflair war aber reichlich gesorgt, wobei ich mir dort nicht soviele esotherisch angehauchte Hippies vorgestellt hatte.
Liebe Grüße
Barbara
Hallo Barbara,
mit dem Urlaubsflair und den Hippies hast Du recht - ich bin über den Nakten im Garten auch noch nicht wirklich weg *gg*
Liebe Grüße
Tanja
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