ISBN : 9783455000825
Flexibler Einband : 208 Seiten
Verlag : Atlantik Verlag
Erscheinungsdatum : 01.04.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG): Vorab
Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung
gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende
Meinung.
Die dunklen Seiten der Pariser Kunstszene
„Es gibt viele Arten, Menschen
umzubringen.“ (S. 53)
Rosa Kontrapunkt ist auf
einem geheimen Happening im ehemaligen Kaufhaus Samaritaine in Paris, als eine
der Teilnehmerinnen, die Fotografin Solveig Brenner, tot aufgefunden wird –
vergiftet, wie sich kurz darauf herausstellt. Rosas Sohn, der Bassist Quentin
Belbasse, hat vor einigen Monaten schon einmal zusammen mit Lieutenant
Jean-Michel Brossard ein Verbrechen aufgeklärt und mischt sich auch diesmal
wieder kräftig in die Ermittlungen ein – schließlich kommt er durch seine
Mutter, ihres Zeichens selbst Performance-Künstlerin, an Informationen erster
Hand.
„Ein kunstvoller Mord“ ist
nach „Dunkle Nächte auf Montmartre“ der zweite Teil der Krimi-Reihe mit Quentin
Belbasse und wieder werden dem Leser dunkle Ecken von Paris abseits der
Touristenpfade nahegebracht. Quentin hört sich vor allem im Künstler-Milieu um:
in alten Fabriken, besetzten Häusern und dunklen Kellern, wo die Künstler am
Rande der Existenz leben und Avangard-Ausstellungen stattfinden.
Solveig Brenner war nicht
ganz so beliebt, wie es zu Beginn den Anschein hatte. Nicht nur ihre Kunst hat
polarisiert. Sie fotografierte vor allem Akte von Frauen, die irgendwie
gefesselt oder gedemütigt sind. Damit kämpft sie nicht nur für die Befreiung
und Rechte der Frauen, sondern auch gegen ihr eigenes Trauma, wie sich im Laufe
der Ermittlungen herausstellt. Auch ihr Privatleben scheint kompliziert gewesen
zu sein. Sie hatte einen geheimnisvollen Liebhaber, hat aber auch anderen
Männern schöne Augen gemacht und sie später brüskiert. Wer hasste sie daraufhin
so, dass er sie umgebracht hat?
Quentin genießt es, wieder
ermitteln zu können, Abwechslung von seiner Arbeit als Musiker zu haben. Er ist
Lieutenant Brossard immer einen Schritt voraus und begibt sich in echte Gefahrensituationen.
Der Fall bringt ihn dazu, seine eigene vaterlose Kindheit zu reflektieren – diese
Passagen sind sehr tiefgründig und philosophisch. Seine Mutter macht ihm
allerdings klar: „Man lebt nicht für einen anderen, man lebt für sich selbst.“
(S. 75)
Wie schon beim ersten Teil
hat mich auch hier wieder etwas irritiert, dass Quentin mit Wissen der Polizei
und ohne jegliche rechtliche Grundlage ermittelt hat, dass die Leute ihm seine
Fragen beantworten, ohne dass er sich ausweist, oft sogar von Lieutenant
Brossard als Kollege vorgestellt oder zu Vernehmungen hinzugezogen wird.
Davon abgesehen, hat mir das
Buch gut gefallen. Es ist sehr spannend und verwirrt den Leser mit immer neuen Motiven
und Tatverdächtigen, die auch alle an das Gift hätten herankommen können. Ich
bin gespannt auf Quentins nächsten Fall.
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