ISBN : 9783839223987
Flexibler Einband : 256 Seiten
Verlag : Gmeiner-Verlag
Erscheinungsdatum : 13.03.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Literatur oder Krimi?
Hendrik Wilmut ist
Literatur-Dozent an der Uni Frankfurt am Main mit dem Spezialgebiet Goethe. Zu
Studienzeiten war er eng mit Eddie befreundet, der damals allerdings am Tag vor
der letzten Prüfung verschwand. Jetzt, 20 Jahre später, steht Eddie plötzlich
vor ihm und lädt ihn auf eine Reise ein. Du sollst mein Reiseführer sein, mein
Cicerone. Und vor allem mein Berater.“ (S. 18)
Denn Eddie will Goethes erste
Italienreise nachstellen und beweisen, dass der die damals gar nicht gemacht
haben kann. Darüber will der jetzige Taxifahrer ein Enthüllungsbuch schreiben
und so mit einem großen Knall in die Literaturwelt zurückkehren. Natürlich
lehnt Hendrik ab. Die aufgestellten Thesen widersprechen allem, was er seit
Jahren lehrt und erforscht. Eddie macht sich allein auf die Reise, hält Hendrik
aber via SMS auf dem Laufenden. 3 Tage später kommt ein Anruf von Eddie – er wurde
angeschossen. Hendrik kommt ins Grübeln. Warum sollte jemand Eddie umbringen
wollen? Geht es „nur“ um den Erbstreit der Familie, von dem er erzählt hatte,
oder will jemand mit aller Macht verhindern, dass Eddie seine Thesen bezüglich
Goethes Reise beweisen kann?
Dass „Goethespur“ bereits der
4. Krimi mit dem ermittelnden Dozenten Hendrik Wilmut ist, war mir leider nicht
bewusst. Als Neueinsteiger in diese Serie hatte ich Probleme, die Anspielungen
und Hinweise auf die vorherigen Fälle und Hendriks Umfeld (Freunde, Bekannte
etc.) zu verstehen. Man sollte sie vielleicht besser in der entsprechenden
Reihenfolge lesen.
Auch sonst bin ich mit diesem
Literaturkrimi nicht so richtig warm geworden. Mir fehlte die Spannung. Die
eigentliche Krimihandlung beginnt erst nach ca. einem Drittel des Buches und
plätschert eher vor sich hin. Zudem war mir schon nach der Hälfte klar, wer
warum dahinter steckt. Erst zum Ende hin überschlagen sich plötzlich die
Action-Szenen, um irgendwie Schwung in das Geschehen zu bringen.
Ansonsten begleitet man Eddie
und Hendrik auf ihrer Reise in Richtung Italien und liest endlose Variationen
desselben Diskussionsthemas: Hat Goethe die Reise damals nun gemacht oder nicht?
Was spricht dafür, was dagegen? Das ist zwar auch interessant, nimmt für meine
Begriffe aber viel zu viel Raum ein.
Mit den Protagonisten habe
ich mich ebenfalls etwas schwer getan. Hendrik und seine Frau Hanna haben wohl
schwere Traumata erlitten (Evtl. beim Lösen des letzten Falls?), auf die aber
nicht näher eingegangen wird. Trotzdem verhält er sich von jetzt auf gleich wie
ein Polizist und ermittelt, statt es der richtigen Polizei zu überlassen. Am
Ende ist es auch er, der den entscheidenden Hinweis liefert. Da waren mir zu
viele konstruierte Zufälle am Werk. Auch die gekünstelte, irgendwie hölzerne
Sprachweise der Protagonisten passte für mich nicht so richtig. Wahrscheinlich
soll damit ihre hohe Bildung dargestellt werden.
Mein Fazit: Literatur ja,
Krimi eher nein. Leider nur 2,5 von 5 Sternen.
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