ISBN : 9783442205820
Flexibler Einband : 448 Seiten
Verlag : Goldmann
Erscheinungsdatum : 19.08.2019
Genre : Historischer Roman
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Die Frauen von Eden
„Wahrscheinlich würde dieser
Sommer für sie der letzte in dieser exklusiven Nachbarschaft sein.“ (S.
20)
„Eden“ nennt Bunny Meister das
mondäne Sommerhaus, das er 1915 für seine Familie in Long Harbor direkt hinter
den Dünen erbauen lässt. Als Sohn jüdischer Einwanderer hat er sich alles hart
erarbeitet. Er kann das Haus über den Börsencrash retten und nach einem Tornado
wieder aufbauen. Doch 85 Jahre später sieht es so aus, als müsste seine Tochter
Becca dem Verkauf des Hauses zustimmen, da ihr verstorbener Mann ihr nur
Schulden hinterlassen hat. Zusammen mit ihrer Tochter Rachel, ihrer Enkelin
Sarah und der langjährigen Haushalthilfe Lilly verbringt sie einen letzten Sommer
auf Long Harbor und bereitet eine große Party wie zu alten Zeiten vor, auf der
sie endlich ihr größtes Geheimnis lüften will.
„Eden“ erzählt die Geschichte
der Familie Meister über mehrere Generationen. Es sind vor allem die Frauen,
welche die Autorin Jeanne M. Blasberg zu Wort kommen lässt. Schließlich verbringen
sie den ganzen Sommer in Long Harbor und nicht nur die Wochenenden (wie ihre
Männer). Sie halten die Familie zusammen – immer unterstützt von dienstbaren
Geistern – und präsentieren, was ihre Männer hart erarbeiten. Dass ihre eigenen
Wünsche und Sehnsüchte dabei oft auf der Strecke bleiben, wird natürlich nicht
nach außen getragen.
Geschickt wechselt der
Blickwinkel zwischen den aktuellen Ereignissen und Rückblenden und enthüllt
langsam die Geheimnisse der Frauen von Eden.
Sadie, Bunnys Frau, will die
perfekte Ehefrau sein, doch ihre vierte, späte Schwangerschaft und die Geburt
ihrer Tochter Becca werfen sie aus der Bahn – Wochenbettdepression würde man
heute sagen. Becca wird von einem Kindermädchen aufgezogen, ist es gewöhnt,
ihrer Mutter keinen Ärger zu machen und sich immer zu fügen. Sie ist sich nicht
sicher, ob Dan wirklich sie liebt oder nur das Haus und das Ansehen ihrer
Familie, aber sie heiratet ihn, weil ihre Eltern es wünschen. Nach dem Tod von
Sadie und Bunny schwingt sie sich zum Familienoberhaupt auf und übernimmt die
Herrschaft über Eden. Beccas Tochter Rachel flüchtet sich in den Alkohol, gibt
ihrer Mutter und ihrer Tochter Sarah die Schuld an ihrer frühen Scheidung und
ihrem verkorksten Leben. Sarah wiederum überrascht ihre Mutter und Großmutter
mit der Ankündigung, dass sie von ihrem Professor schwanger ist und das Kind
bekommen wird, obwohl er es nicht möchte. Sie hat keine Ahnung, was auf sie
zukommt, aber den Mut, es als Alleinerziehende zu wagen.
Sehr fesselnd und bildlich
beschreibt Jeanne M. Blasberg das extravagante Haus und seine verschiedenen
Bewohner, die Exklusivität von Long Harbor, die trägen Tage am Strand und die rauschenden
Partys, aber auch die Eifersüchteleien und Machtspiele innerhalb der Familie,
die großen Lieben und Schicksalsschläge. Und obwohl man als Leser relativ früh weiß,
welches Geheimnis Becca nicht mehr verbergen möchte, ist es bis zuletzt sehr
spannend.
„Von diesem Tag an war nichts mehr
wie früher. Nichts konnte mehr so sein wie früher. Es war, als wäre eine
kühle Meeresbrise durch die Glastür ins Haus geweht und hätte hundert Jahre
Spinnweben hinweggefegt.“ (S. 392)
„Eden“ bildet die mondäne
Kulisse für eine ganz besondere Familiengeschichte voller Geheimnissen und
Lügen, Eifersüchteleien und Machtspiele, aber auch Liebe und Zusammenhalt.
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