ISBN : 9783455000788
Flexibler Einband : 320 Seiten
Verlag : Hoffmann und Campe
Erscheinungsdatum : 04.11.2019
Genre : Krimi
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Schönheit
und Grauen so nah beieinander
Kurz vor
Weihnachten ist im Aquitaine die Hochsaison der Austernzüchter, da die
Meeresfrüchte in Frankreich auf keiner Weihnachtstafel fehlen dürfen. Luc hat
organisiert, dass er und sein Vater Alain auf dem Polizeiboot den Sonnenaufgang
auf dem Meer über den Austernbänken erleben dürfen. Wegen seines
Bauchspeicheldrüsenkrebses könnte es Alains letzte Fahrt sein. Da kommt ein Anruf
über Funk, dass ein Austernzüchter auf einer Sandbank überfallen, niedergeschlagen
und der Flut überlassen wurde. Sie können ihn retten, finden dabei aber die
Leichen zweier junger Männer. Wer hat sie warum ermordet? Ihre Eltern sind sich
sicher, dass der Marktführer im Austernhandel dahintersteckt. Dieser versucht schon
lange, auch den Rest seiner Konkurrenten zu übernehmen und behauptet, sie
würden hinter den Austerndiebstählen stecken. „So weit hat es ja kommen
müssen. … Sie denken doch ohnehin alle, dass wir es sind, die hier die Austern
stehlen. Und nun nehmen sie Rache.“ (S. 76/77)
„Winteraustern“
ist Luc Verlains bisher persönlichster Fall. Da sein Vater früher selbst
Austernfischer war und er ihm immer geholfen hat, steckt er tief in der Materie
drin. Zudem versucht er so viel Zeit wie möglich mit Alain zu verbringen, weil
er nicht weiß, wie viel ihnen wegen der Krebserkrankung noch bleibt, und bindet
ihn sogar in die Ermittlungen mit ein. „Danke für das Abenteuer, mon
fils.“ (S. 206)
Und dann ist da
noch Anouk. Sie ist nicht nur seine Kollegin, sondern auch seine Freundin, auch
wenn sie das bisher so nicht ausgesprochen haben. Jetzt hat sie das Angebot
bekommen, in Paris Karriere zu machen. Wie wird sie sich entscheiden? Luc
möchte sie auf keinen Fall beeinflussen.
Im Laufe der
Ermittlungen stellt Luc, der die letzten 15 Jahre in Paris gelebt hat, fest,
wie sehr sich die Lage der Austernfischer verschlimmert hat. Nicht nur die
Diebstähle und die Konkurrenz der Marktführer, auch die Umweltverschmutzung und
Klimaerwärmung setzt ihnen zu. Der Druck wird immer höher und gerade die jungen
Austernfischer, zu denen die Toten gehörten, hatten beschlossen, sich endlich
zu wehren. Ist ihnen das zum Verhängnis geworden?
Für mich ist dies
das bisher beste Buch der Reihe. Der Fall ist extrem spannend und ich hatte bis
kurz vor Schluss überhaupt keinen Verdacht, wer der Täter sein konnte. Zudem
gefiel mir das Zwischenmenschliche hier sehr – Lucs Beziehung zu seinem Vater,
wie er ihm die letzte Zeit so schön wie möglich machen will, und seine
Gewissenskonflikte wegen Anouks eventuellem Weggang. Er will sie nicht
verlieren aber auch ihrer Karriere nicht im Weg stehen.
Da ich bisher
nichts über Austern und ihre Zucht wusste (Meeresfrüchte sind nicht so meins,
es sei denn, sie sind aus Schokolade und Nougat ;-)), fand ich auch die Hintergründe
dazu sehr spannend. Das Erzählte macht mich sehr nachdenklich.
Abgerundet wird
die Handlung durch Genussmomente in allen Varianten, seien die Beschreibung der
Landschaften und der See oder der leckeren Gerichte und korrespondierenden Weine
– Alexander Oetkers Bücher sprechen immer alle Sinne an.
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