ISBN : 9783734104893
Flexibler Einband : 576 Seiten
Verlag : Blanvalet
Erscheinungsdatum : 16.12.2019
Genre : Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Abschied
von Dranitz
Fünf Jahre sind
vergangen, seit Franziska das Gutshaus zurückbekommen hat und sie und ihre
Enkelin Jenny mit der Sanierung begonnen haben. Eigentlich sollte der Umbau in
ein Hotel inkl. Gaststätte und Wellnessbereich längst fertig sein, doch immer
wieder kommt etwas dazwischen. Als sie bei Ausschachtungsarbeiten im Keller ein
Gerippe finden, werden Franziskas Erinnerungen an den Krieg und die Zeit danach
sofort wieder wach. Zudem wird das Geld langsam knapp, der Gerichtsvollzieher
geht regelmäßig durchs Dorf und klopft auch bei von Franziska und Jenny an. Architekt
Kacpar, der ihnen von Beginn an hilft, will ihnen jetzt mit Geld unter die Arme
greifen und dafür Teilhaber werden, aber das wollen Franziska und Jenny nicht: „…
Dranitz sollte in Familienbesitz bleiben, und zwar für immer …“ (S. 31)
„Zeit des
Aufbruchs“ ist der Abschluss der Saga rund um das Gutshaus Dranitz und seine
Besitzerinnen. Anne Jacobs lässt noch einmal alle Figuren der Vorgängerbände lebendig
werden und erzählt ihre Geschichte weiter.
Jenny und
Ulli sind glücklich, ihre Tochter Julchen hat ihn als Ersatz-Papa akzeptiert.
Sein Bootsverleih läuft toll und sein Partner Max schmiedet Pläne für den
Ausbau des Campingplatzes.
Franziskas
Tochter Cornelia, Jennys Mutter, nähert sich den beiden immer mehr an und will
ihnen auch beim Betreiben des Gutshauses helfen – schließlich ist sie
Unternehmensberaterin.
Auch wie es
Tierärztin Sonja, Öko-Bauer Bernd und viele anderen Bewohner von Dranitz und
Umgebung geht, berichtet die Autorin. Das
war mir an einigen Stellen dann aber doch etwas zu ausführlich und
weitschweifig. Die Handlung verzettelt sich,
gerade den Strang um die Herkunft des gefundenen Gerippes hätte ich nicht
gebraucht, und das offene Ende um Kacpar hat mich irritiert. Ich hätte mir
dafür mehr vom Gutshaus gewünscht.
Das Geschehen
wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten geschildert,
dadurch ist es sehr vielfältig und erlaubt unterschiedliche Sichten aufs
Geschehen, macht es lebendig. Besonders mochte ich übrigens Julchen, die sehr
viel von ihrer durchsetzungsstarken Urgroßmutter hat und gern alle herumkommandiert.
Ich kann mich
an die Zeit nach der Wende noch gut erinnern, als der erste Rausch vorbei war
und die Realität viele überrollte. Gerade in Mecklenburg haben die blühenden
Landschaften lange auf sich warten lassen und ein Großteil der Bevölkerung ist abgewandert.
Um so schöner finde ich, wie hier die Hoffnung und der wirtschaftliche Überlebenskampf
der Gebliebenen geschildert wird, der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft.
Mein Fazit: Ein
schöner Schmöker für ein gemütliches Wochenende und gelungener Abschluss der Gutshaus-Saga,
auch wenn er mir an manchen Stellen etwas zu weitschweifig war.
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