Erscheinungsdatum: 10.10.2019
Verlag: Griot Hörbuchverlag
Spieldauer: ca. 355 Minuten / 5 CDs
ISBN: 9783959980357
Genre: Roman
Karl liebt Buchstaben. Ich auch. Außerdem wollte ich herausfinden, wie Karl seine Schüler im Knast und seine Frau mit den Feinheiten der Lyrik und des Konjunktivs beglückt. Zudem gefiel mir Buchtitel und Cover.
„Die Entdeckung der Fliehkraft“ ist als Hörbuch im Oktober 2019 bei Griot erschienen, umfasst 5 CDs und wird vom Autor Kai Weyand selbst vorgelesen.
Karl Löffelholz ist ein Träumer. Er lässt seine Schüler im Strafvollzug universelle Lebensfragen beantworten und lässt sie als Papierflieger-Botschaften vom Münsterturm fliegen.
Karls geordnetes Dasein gerät in Schieflage, als er die gähnende Leere in seinem Leben registriert.
Nicht nur Karls pflegebedürftiger Vater, auch die verlorengegangene Nähe zu seiner Frau lässt ihn bei Karoline Trost suchen, einer Frau, die er nur einmal gesehen hat. Zwischen ihnen entsteht ein reger Briefwechsel, in denen sich die beiden näher kommen.
Karl ist ein komischer Vogel und ich muss gestehen, dass mich seine phlegmatische Art bisweilen genervt hat.
Mein heimlicher Star der Geschichte ist Homer, ein kleiner Junge mit Downsyndrom, der mit seiner frischen lustigen Art, mein Herz im Sturm erobert hat.
Kai Weyand schreibt leicht und locker, auf sprachlich hohem Niveau. Seine Geschichte ist skurril und dennoch tiefsinnig. Versuchen wir nicht alle dem tristen Alltag zu entfliehen? Wie steht es mit unserer Verantwortung? Welche Schuld haben wir auf uns geladen und wie ist das mit der Liebe in unserem Leben?
Der Roman regt zum Nachdenken an. Ich reflektiere meine eigene Lebenssituation.
So sehr mir einerseits die Geschichte um die Entdeckung der Fliehkraft gefallen hat, so sehr habe ich mich anderseits geärgert, dass ich den Roman nicht in Buchform gelesen habe.
Kai Weyand als Schreiber war meins, hat mich aber leider als Sprecher nicht vom Hocker gehauen.
Er spricht klar und deutlich, daran liegt es nicht. Aber seine Stimme wirkt auf mich nasal und monoton, stellenweise (besonders bei den ersten CDs) ohne nennenswerte Höhen und Tiefen. Ich ermüde und empfinde den an sich schon phlegmatische Typ Karl noch farbloser.
Die Geschichte um „Die Entdeckung der Fliehkraft“ in Romanform ist zu empfehlen, nur bitte nicht als Hörbuch.
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