ISBN : 9783499275029
Flexibler Einband : 416 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 28.01.2020
Genre : Historischer Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Blutgold
Seit dem Tod
ihres Mannes Nicolai sind 2 Monate vergangen und Aleydis hat ihren Mädchennamen
wieder angenommen, um sich von seinen dunklen Geschäften zu distanzieren. Trotzdem
wird sie weiterhin regelmäßig mit der Schattenseite ihres Erbes konfrontiert: Boten
bringen Geld um Schulden abzuzahlen, über die sie keine Unterlagen hat, sie
wird umschmeichelt und gefürchtet. „Ich werde das Gefühl nicht los, als
würde ich von allen Menschen beobachtet. … Als würden irgendwo im Schatten
Feinde lauern und nur auf eine gute Gelegenheit warten, mich anzugreifen.“
(S. 38)
Auch in ihrem
Hauswesen kehrt keine Ruhe ein. Nicolai
hat sie zum Vormund seiner Enkelinnen bestimmt, doch dessen Schwäger wollen die
Mädchen in ihre Haushalte aufnehmen und jetzt schon verloben, um an deren
Mitgiften zu kommen und Allianzen zu schmieden. Aleydis wird immer klarer, dass
sie nicht ewig ohne Ehemann bleiben kann, wenn sie sich behaupten will. Aber muss
es wirklich der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve ein, der ihr sogar von dessen
Vater angetragen wird? Seine Worte und Taten vermitteln ihr nicht unbedingt das
Gefühl, dass er sie mag. Doch als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin Cathrein
ausgeübt wird, wirft sie alle Bedenken über Bord und bittet Vinzenz nochmals um
Hilfe bei der Aufklärung.
„Der Ring des
Lombarden“ schließt direkt an seinen Vorgänger „Das Gold des Lombarden“ an. Obwohl
der erste Teil schon vor über 2 Jahren erschienen ist, bin ich sofort wieder in
Aleydis Welt angekommen. Sie ist eine starke Persönlichkeit mit
Durchsetzungsvermögen, doch da sie noch relativ jung ist und gut aussieht, nehmen
Männer sie oft nicht ernst und unterschätzen sie. Dabei kennt sie sich
inzwischen in der Wechselstube gut aus, nur Nicolais unlautere Geschäfte machen
ihr zu schaffen. „Irgendwo da draußen lauern unzählige Schuldner meines
Gemahls, die entweder glauben, ich sei so gewissenlos wie er, oder aber Pläne
schmieden, um mir zu schaden.“ (S. 267) Sie findet immer mehr Details über
seine Machenschaften heraus und kommt auch hinter die Bedeutung des speziellen
Rings, den sie von ihm geerbt hat.
Die
Ermittlungen zum Brandanschlag gestalten sich sehr verzwickt und sind nicht
ungefährlich. Bald weiß Aleydis nicht mehr, wem sie noch trauen kann. Es gibt
zu viele Menschen, die Cathrein den Tod wünschten. Oder wollte man sie selbst damit
treffen und in Verruf bringen?
Petra Schier
schreibt wieder sehr spannend und mitreißend (oder wie ich mal zu ihr gesagt
habe: Das liest sich wie geschnitten Brot!). Geschickt lässt sie das mittelalterliche
Köln lebendig werden und auch Figuren aus früheren Büchern auftreten. Ich liebe
die Wortgefechte von Aleydis und Vinzenz und hoffe, dass der nächste Band bald
erscheint und ihre Geschichte weitergeht.
5 Sterne für
den absolut hinreisenden Mittelalterschmöker, in dem man für Stunden abtauchen
und verschwinden kann.
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