ISBN : 9783959674195
Flexibler Einband : 352 Seiten
Verlag : HarperCollins
Erscheinungsdatum : 24.03.2020
Genre : Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Die
Kirschen aus Nachbars Garten
Wenn ihr dem
Alltag mal wieder in ein schönes Buch entfliehen wollt, kann ich Euch „Kirschkuchen
am Meer“ von Anne Barns empfehlen. Ein echter Wohlfühlroman mit viel Herz, Meer
und leckeren Rezepten.
Marie war noch
ein Kleinkind, als ihr Vater Enno die Familie für eine andere Frau verlassen
hat. Ihre Mutter und ihre ältere Schwester Lena waren seitdem immer für sie da.
Lena ist es auch, die sie anruft und ihr erzählt, dass Enno plötzlich gestorben
ist. Ilonka, Papas „Neue“ (die „Hexe“), hat sie informiert. Da Lena
hochschwanger ist, kann sie nicht mit zur Beerdigung fahren und allein will
Marie nicht, aber ihre Mama und Oma begleiten sie, schließlich gehörte Enno mal
zur Familie.
Bei der Seebestattung
in Hooksiel fällt Marie eine Frau auf, die sich abseits hält. Was verbindet sie
mit Enno? Marie folgt ihrer Spur nach Norderney und Juist …
Bereits der
Einstieg in Anne Barns neues Buch hat mich in einen Kosmos aus frisch gekochter
Erdbeermarmelade und selbst gebackenem Hefezopf gezogen – ihre Bücher sind
definitiv nichts für schmale Hüften oder Diätzeiten.
Marie ist mit ihrem
Leben eigentlich zufrieden. Sie arbeitet als Drogistin, die Kollegen sind nett,
nur der Chef ist manchmal schwierig. Mit Marc, ihrem Verlobten, kriselt es etwas,
seit er nach einem Burnout arbeitslos ist. Um abzuschalten backt Marie leidenschaftlich
gern und überlegt schon lange, ihr Leben zu ändern: „Im Grunde genommen
weiß ich, was mein Herz will, denke ich. Mir fehlt nur momentan der Mut, mich
darauf einzulassen.“ (S. 93)
Der
Zusammenhalt in Maries Familie hat mir gut gefallen. Die vier Powerfrauen sind immer
füreinander da und unterstützen sich gegenseitig. „Traurig wegen Papa, glücklich
wegen euch.“ (S. 62)
Interessant war,
wie verschieden sie an Zeit mit Enno zurückdenken. Marie, die Jüngste, hat eher
verklärte Erinnerungen an ihn, an Ferien und Ausflüge, gemeinsames Angeln und
Kochen, während Lena damals die Probleme zwischen ihren Eltern mitbekommen hat.
Ihre Mutter und ihre Oma haben Enno längst verziehen. Und bei einem sind sich
alle einig – Ilonka, die Hexe, hat Enno und seine Töchter entzweit!
Anne Barns schafft
es immer wieder, dass man mit ihren Protagonisten mitfiebert. Marie ist
kreativ, mutig, neugierig und entscheidet oft aus dem Bauch heraus – ich habe
sie sofort gemocht. Lena ist eine tolle große Schwester, die sich auch nach 30
Jahren immer noch um „die Kleine“ sorgt.
Mit Marc hatte
ich so meine Probleme. Er ist zwar nett und ein Familienmensch, aber ihm
scheint der Antrieb zur Änderung seiner Situation zu fehlen und ich hatte das
Gefühl, dass er Marie gegenüber nicht immer ehrlich ist.
Ilonka – die Hexe
– und ihr Sohn aus erster Ehe machen ihrem Ruf alle Ehre. Marie muss schnell
feststellen, dass man ihnen immer noch nicht über den Weg trauen kann.
Auch die
Nebenfiguren sind sehr liebevoll angelegt, seien es Anni, die Marie auf der
Fähre kennenlernt, oder Stephan
und Matthias, welche die Kaffeerösterei „Bittersüss“ betreiben (da will
ich unbedingt mal hin!).
Einmal
angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist spannend,
mit viel Herz (-blut geschrieben) und macht Appetit auf Mee(hr).
Das Ende hat mich
dann echt überrascht – einerseits hat man es genauso erwartet und doch wieder
nicht. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und alles andere ausblenden
können – so muss ein Buch ein <3.
„Folge
deinem Herzen und nimm Dein Gehirn ausnahmsweise mal nicht mit. Finde heraus,
was dich glücklich macht.“ (S. 91)
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