ISBN : 9783499267925
Flexibler Einband : 464 Seiten
Verlag : ROWOHLT Taschenbuch
Erscheinungsdatum : 07.04.2020
Genre : Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Das Erbe
Konzertgeigerin
Isabel ist Mitte 30 und seit 9 Monaten Witwe. Sie verkriecht sich in ihrer Trauer,
öffnet keine Post, geht nicht mehr arbeiten. Zum Glück ist ihre Tochter Kitty
mit 15 schon sehr erwachsen und kümmert sich um das Notwendigste, auch um ihren
kleinen Bruder Thierry, der seit dem Tod seines Vaters nicht mehr spricht.
Isabel ist geschockt als sie erfährt, dass ihr Mann ihr nur Schulden
hinterlassen hat und sie das Haus verkaufen muss. Als sie von einem entfernten
Onkel ein Anwesen auf dem Land erbt, bricht sie alle Brücken hinter sich ab und
zieht mit ihren Kindern dahin – ohne es sich vorher wenigstens mal anzusehen. Das
Haus ist eine Ruine, es gibt keine Heizung, warmes Wasser oder einen Kühlschrank.
Bis zu seinem Tod hat ihr Mann sich um alles gekümmert, auch um die Kinder, damit
Isabel sich auf ihre Karriere als Geigerin konzentrieren konnte, außerdem hatten
sie Personal. Jetzt muss sie komplett neu anfangen und alles selber machen. Zum
Glück ist ihr Nachbar Bauunternehmer und bietet ihr an, die notwendigsten Reparaturen
zu übernehmen.
9 Jahren lang hat
sich Laura um Mr. Pottisworth in seinem heruntergekommenen Herrenhaus gekümmert.
Der Alte war unausstehlich, unhöflich und beleidigend. Kathy hatte ihn so satt.
Doch jedes Mal, wenn sie alles hinschmeißen wollte, überzeugte ihr Mann Matt
sie, weiter durchzuhalten. Pottisworth hatte ihnen nämlich versprochen, dass sie
das Haus erben und ihre Pläne für die umfangreiche Sanierung sind längst
fertig. Dafür verzeiht sie Matt seit Jahren immer wieder seine Affären. Aber als
jetzt Isabel das Haus statt ihrer erbt und Matt sich immer abweisender verhält,
beginnt Laura ihr Leben zu überdenken.
„Der Klang des
Herzens“ ist 2010 schon mal auf deutsch erschienen und wurde jetzt überarbeitet
und neu aufgelegt. Es ist leicht geschrieben und liest sich wunderbar flüssig. Ich
habe es an nur einem Tag verschlungen. Die Handlungsstränge sind sehr ausgewogen,
an einigen Stellen zwar etwas vorhersehbar, dafür haben mich andere echt
überrascht.
Das alte Haus mitten
im Nirgendwo hätte ich wahrscheinlich nie betreten oder wäre nach der ersten
Besichtigung schreiend weggerannt, aber die romantische Lage am See entschädigt
für vieles. Isabel findet in dieser Abgeschiedenheit endlich wieder zu sich, beginnt
sogar wieder, Geige zu spielen. Doch ihr neuer Alltag ist geprägt vom Dasein
als Hausfrau und Mutter. Ich konnte ihre Überforderung sehr gut nachfühlen. Ihre
Wandlung zur selbständigen und selbstbewussten Frau und Mutter hat mir gut
gefallen.
In Laura konnte
ich mich zwar auch einfühlen, hätte an ihrer Stelle aber einige Entscheidungen
anders getroffen. Ihr Mann flirtet gern, ist sehr charismatisch und gewohnt zu
bekommen, was er will. Ich an ihrer Stelle hätte ihm nicht so viel durchgehen
lassen.
Am meisten
mochte ich Isabels Kinder Kitty und Thierry. Kitty ist schon sehr weit für ihr
Alter und übernimmt viel Verantwortung, aber sie ist auch mitten in der Pubertät
und manchmal herrlich altklug. Thierry blüht wie seine Mutter in der Natur auf,
dabei hilft ihm Matts Angestellter, der schweigsame Byron. Die beiden sind sich
sehr ähnlich und Byron wird sein neues männliches Vorbild.
Jojo Moyes schreibt
in ihrem neuen alten Buch sehr unterhaltsam und mitfühlend über Trauer,
Verlust, Geheimnisse, Neuanfänge und die Kraft der Musik.
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