von Ingeborg Wollschläger
- Taschenbuch: 256 Seiten
- Verlag: Penguin Verlag; (9. März 2020)
- ISBN-13: 978-3328104803
- Genre: Sachbuch
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auf meine nachfolgende Meinung!
Die erfahrene Notaufnahmeschwester Ingeborg Wollschläger hat schon viel
erlebt. In ihren 21 Jahren in der Notaufnahme gab es viele skurrile, schöne und
berührende Alltagserlebnisse: Die alte Dame mit Bluthochdruck, die ganz gerne
sterben würde, der Mann, der sich für einen Notfall hält, weil er dringend
Zahnseide braucht und dem Praktikanten, der sich die Notaufnahme eher wie
Emergency Room vorgestellt hat und fast ein bisschen enttäuscht ist. Dennoch
zeigen die unterhaltsamen Geschichten, dass die Notaufnahme vor allem eines
ist: durch und durch menschlich.
Mein Mann hat mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht, da die Autorin bei
ihm im Krankenhaus gearbeitet hat und er wollte es auch gerne lesen.
Ich mag solche Bücher, die solche Berufe etwas näher beleuchten und die
Geschichten preisgeben, die man so nicht hört. Wir sind beide aus dem
medizinischen Bereich, auch wenn es bei mir nur der Zahnarzt ist, so ist es
immer wieder interessant, was einem für Menschen über den Weg laufen. Das wird
hier auch gut veranschaulicht – der Querschnitt durch die Bevölkerung!
Die Autorin beginnt bei ihren Anfängen, wo die Ausbildung noch etwas
anders gelaufen ist und welche Ereignisse sie zu dem Menschen gemacht haben,
der sie jetzt ist. Klar bekommt man hier verschiedene Geschichten aufgetischt,
die einen die unterschiedlichsten Reaktionen entlocken. Ganz oft muss man
schmunzeln, aber auch mal schlucken, aber auch das Kopfschütteln bleibt nicht
aus.
Man erfährt das Miteinander des Teams, dass es ein ineinandergreifendes
Konstrukt aus Ärzten, Pflegepersonal, Röntgenassistenten und vielen mehr ist,
das funktionieren muss. Gut gewählte Worte gegenüber den Ärzten, dem Team und Patienten
gegenüber ist immens wichtig. Das Erfahrung und Wissen miteinander agieren und
man wahnsinnig viel Geduld haben muss in diesem Beruf. Für mich ein großes Lob,
an alle, die in diesen Bereichen arbeiten.
Sie spricht aber auch über den Tod und es öffnet einem die Augen, was
hier wirklich wichtig ist und bringt einen zum Nachdenken. Sie trifft hier
genau die richtigen Worte.
Dass der Ton hier etwas rauer ist beziehungsweise der schwarze Humor hier
oft benutzt wird, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Man benötigt das, auch
um sich etwas selbst zu schützen, manches nicht zu ernst zu nehmen, besser
durch den Tag zu kommen und das Lachen nicht zu verlieren.
Es sind keine reißerischen Geschichten a ’la Emergency Room zu erwarten,
eher das wahre Leben einer Notaufnahme!
Das Buch ist für medizinisches Personal vielleicht noch etwas lustiger,
doch auch für alle anderen gibt es einen authentischen Einblick in die
Notaufnahme, die eben nur im Notfall aufgesucht werden sollte. Ein bunter Mix
aus Anekdoten, dem Alltag einer Notaufnahme und der Tatsache, wie man die
Schicht überlebt.
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