Donnerstag, 23. Juli 2020

Ized - Die Magier

Gelungener Auftakt

 
von Esther Barver
Taschenbuch: 389 Seiten
Verlag: Independently published (5. Dezember 2019)
ISBN: 9781671865181
Genre: Fantasy


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Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.





Ized, Gupan, Nenok. Drei Länder, drei unterschiedliche Völker – doch eines haben sie gemein: es gibt in ihren Völkern Magie. Doch jedes Volk hat seine Schwierigkeiten damit. Der oberste Lord der Magier von Ized, Lord Atesch, muss sich nicht nur mit Lord Reito herumschlagen, der schon immer seinen Posten haben wollte, er muss vor allem herausfinden, weshalb seit einiger Zeit zahllose Bewohner der Grenzgebiete scheinbar spurlos und ohne jeden Kampf verschwinden.

Die Magierinnen aus Nenok haben ganz andere Probleme, denn ihre Magie und mit ihr die Bevölkerung des Landes sterben aus und sie greifen zu verzweifelten Mitteln, um ihr Land zu retten. In Gupan musste Akuman erfahren, dass nicht er den Thron erben wird. Kalte Wut, ein unbändiger Rachedurst und eine schier unstillbare Gier nach Macht lassen ihn finstere Pläne schmieden.

„Ized – Die Magier“ ist der Auftakt einer Trilogie und der Fokus liegt in diesem ersten Band ganz klar auf Atesch und den Magierinnen aus Nenok. Zwar werden auch weitere Charakter aus Ized eingeführt, allen voran Befen, der Ziehvater von Atesch und Reito, dem jedes Mittel recht zu sein scheint, um am Ende selbst möglichst mächtig zu sein. Doch auch wenn er eine der ersten Charaktere ist, die wir kennenlernen, spielt er in diesem Band eher eine untergeordnete Rolle.

Auch Akuman taucht nicht allzu oft auf, doch ich habe schon jetzt ein ziemlich genaues Bild von ihm vor Augen. Er ist eiskalt und definitiv niemand, dem man in die Quere kommen sollte, denn er geht ohne mit der Wimper zu zucken buchstäblich über Leichen.

Atesch wird sehr genau beschrieben und ist ein sympathischer Charakter, der scheinbar alles kann und vielleicht sogar ein bisschen zu gut und zu hilfsbereit ist. Ich bin sehr gespannt, wie er sich in den nächsten Bänden entwickeln wird.

Es gibt noch sehr viele weitere Charaktere. Auch wenn es mir zum Glück nicht schwer fiel den Überblick zu behalten, denke ich, dass es für den ein oder anderen Leser sicher hilfreich wäre, wenn es ein Personenregister gäbe.

Die Geschichte um die Magier beginnt spannend, aber sie entwickelt sich eher langsam und einige Dinge werden ständig wiederholt und mit anderen Worten nochmals erklärt. Das wäre nicht nötig und zieht die Geschichte manchmal unnötig in die Länge. Zudem sind einige Punkte für mich nicht ganz logisch, vor allem im Bezug auf das Problem der Magierinnen. Sie sind verzweifelt, greifen zu fragwürdigen Mitteln, doch scheinbar hat nicht eine von ihnen daran gedacht, mal in der Bibliothek nach einer Lösung zu suchen oder überhaupt nach der Ursache der Probleme zu fragen, das muss erst ein Außenstehender tun. Das passt nicht so recht in das Bild, dass die Autorin sonst von den Magierinnen zeichnet.

Zudem hat es mir gefehlt, dass quasi aus keinem Teil der Bevölkerung der beteiligten Länder eine Art Kritik an den Geschehnissen geübt wird. Es scheint niemanden zu stören, dass der Oberste Lord das Recht des Landes massiv gebrochen hat und andere ebenfalls dazu verleiten will; die Art und Weise, wie die Magierinnen zu Beginn versuchen ihr Volk zu retten scheint auch allgemein akzeptiert zu sein. Da hätte ich mir einfach gewünscht, das mehr hinterfragt wird.

Hoffentlich ohne zu viel zu spoilern, möchte ich noch einen letzten Punkt aufgreifen, mit dem ich zumindest allein vom Klappentext her nicht in dem Maße gerechnet hätte. Um dem Lande Nenok zu neuen, am besten zahlreichen und magisch begabten Nachkommen zu verhelfen, gibt es jede Menge Sex. Zwar wird dieser nicht in aller Ausführlichkeit beschrieben, doch er kommt immer wieder zu Sprache und ich vermute, dass sich der ein oder andere potentielle Leser daran stören könnte.

Wer bis zu diesem Punkt meiner Rezension durchgehalten hat, hat vermutlich gemerkt, dass ich mich mit ihr (für mich unerwartet) schwertue. Denn tatsächlich - trotz all dieser Kritikpunkte - hat mir das Buch wirklich gut gefallen und es hat Spaß gemacht in die Welt von Ized abzutauchen, auch wenn ich fürchte, dass man das nicht so ganz rauslesen kann, daher sei es hier nochmal extra betont. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich auch die Folgebände lesen werde.

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