ISBN : 9783959675369
Flexibler Einband : 352 Seiten
Verlag : HarperCollins
Erscheinungsdatum : 25.08.2020
Genre : Roman
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Liebe auf
Distanz
„Ein Leben
ohne Meer könnte ich mir nur schwer vorstellen.“ (S. 151)
Pia ist mit
ihrer kleinen Karamellwerkstatt auf Rügen glücklich. Die Geschäfte laufen gut,
sie kann regelmäßig ihre Oma Anni an der Steilküste besuchen und auch ihre
Schwestern leben in der Nähe. (Katharina ist Ärztin im Inselkrankenhaus und
Jana studiert Psychologie in Greifswald.) Aber Pia vermisst ihren Freund Paul,
der als Koch auf Juist arbeitet. Die Fernbeziehung ist anstrengend, keiner von
ihnen will seine Insel verlassen, auch wenn Pia ihr Geschäft natürlich dorthin
verlegen könnte und neben Paul noch Merles Café lockt.
Anne Barns
erzählt in „Eisblumenwinter“ die Geschichte der Schwestern Pia, Katharina und
Jana weiter, die nach dem frühen Unfalltod der Eltern bei ihrer Oma Anni
aufgewachsen sind und dadurch eine ganz besondere Verbindung zueinander haben. Die
vier Frauen sind alle sehr selbstbewusst und machen es sich und ihren Partnern
nicht einfach. Nicht nur Pia und Paul haben Schwierigkeiten, auch Jana kann
(oder will) sich nicht auf einen Mann festlegen und Katharina ist mit ihrem
Miro zwar glücklich, hat aber Bedenken, weil der später zu seinen Eltern nach
Polen zurückkehren will.
Es ist kurz vor
Weihnachten, die Zeit, in der man sich auf Familie und Freunde besinnt, sich an
die Vergangenheit erinnert und Hoffnungen, Wünsche und Träume für die Zukunft
hegt. Ausgerechnet da wartet Annis Schwester Erika mit einer Überraschung auf. Sie
hat ihre vor Jahren verschwundene Tante Hedwig ausfindig gemacht. Die ist
inzwischen schon 95 und lebt an der Nordsee. Die Familie wurde in den 60er
Jahren durch die Mauer und den kalten Krieg auseinandergerissen. Hedwig war
eines Tages einfach verschwunden, sie hatten nie wieder von ihr gehört. Kann
Hedwig Licht in das dunkle Kapitel der Familiengeschichte bringen? Anni möchte
sie besuchen und bittet Pia, sie zu begleiten. Der kommt sie Auszeit gerade
recht, sie muss sich über ihre Zukunft mit Paul klar werden. „Du solltest endlich mal anfangen, im Hier und Jetzt zu
leben, und nicht im Wenn und Aber.“ (S. 65)
Mit viel Liebe
zum Detail und sehr leidenschaftlich beschreibt Anne Barns, wie Pia mit Omas
altem Haus und der Insel verwachsen ist. Man bekommt sofort Lust, die (Vor-)Weihnachtszeit
auf Rügen mit Pias Familie zu verbringen. „Es ist so wichtig, dass wir
unsere Zeit mit Dingen verbringen, die uns am Herzen liegen.“ (S. 285)
Auch die
Familiengeschichte mit ihren zum Teil tragischen Geheimnissen hat mir sehr gut
gefallen. Sie ist nie rührselig oder schnulzig geworden, sondern hat genau das
richtige Quäntchen Gefühl vermittelt.
Zudem verführen
die Rezepte im Anhang des Buches wieder zum Nachbacken bzw. Nachkochen.
Enden möchte
ich mit meinem Lieblingszitat aus dem Buch: „Manchmal ist das Leben hart,
manchmal ist es aber auch zum Schreien komisch, und manchmal ist es einfach nur
schön.“ (S. 101)
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