Erscheinungsdatum:09.09.2020
Herausgeber: Gmeiner-Verlag
Buchlänge: 352 Seiten
ISBN: 9783839227688
Genre: Politthriller
Jan-Christoph Nüse konnte mich bereits mit seinem zeitgeschichtlicher Roman „Operation Bird Dog“ begeistern. Dementsprechend gespannt war ich auf seinen neuen Politthriller „Vier Tage im Juni“, der am 09.09.2020 beim Gmeiner Verlag erschienen ist.
Die Geschichte beginnt knapp zwei Wochen vor der geplanten Europa-Reise von John F. Kennedy.
Für die Deutschen ist der Besuch des amerikanischen Präsidenten ein großes Ereignis. Millionen Menschen stehen am Straßenrand und jubeln Kennedy zu. Währenddessen sind die Sicherheitsbehörden in höchster Alarmbereitschaft. Obwohl weder deutsche noch amerikanische Geheimdienste Hinweise auf mögliche Anschlagspläne haben, bildet die Polizei vorsorglich Mordkommissionen.
Die Ereignisse geben ihnen Recht, denn schon am ersten Tag des Deutschlandbesuches versucht ein Mann auf John F. Kennedy zu schießen.
Der Buchautor schickt Thomas Malgo ins Rennen, der als Ermittler des deutschen Secret Service in der Sicherheitsgruppe Bonn agiert. Warum verschwindet gerade jetzt sein Chef Paul Dickopf von der Bildfläche?
Thomas Malgo wird schnell klar, dass Kennedy in Deutschland mächtige Feinde hat, die ihn für zu weich und zu nachgiebig gegenüber der Sowjetunion halten.
Wird es dem Ermittler gelingen, den Attentäter zu stoppen?
Obwohl die handelnden Personen im Vorfeld vorgestellt werden, fällt es mir schwer in die Geschichte zu finden. Es dauert eine Weile, bis ich die Akteure ihren Positionen zuordnen kann. Die Schauplätze wechseln ständig, so dass man sich beim Lesen sehr konzentrieren muss, um den Überblick zu behalten.
Wieder gelingt es dem Autor vortrefflich, historische Fakten in seine fiktive Geschichte einzubetten. Hervorzuheben sind die Originaldokumente und Zitate, die zwischendurch einfließen. Das verleiht der Story Authentizität.
Dabei fängt Nüse die Stimmung der 60er Jahre und die örtlichen Gegebenheiten bilderreich ein. Mein Kopfkino läuft auf Hochtouren.
Besonders interessant finde ich die politischen Hintergründe, die mir bislang so nicht bekannt waren. Man spürt beim Lesen, dass der Autor in der Welt der Politik zuhause ist.
Er schreibt flüssig und gut verständlich. Einige Charakterdarstellungen wirken auf mich eine Spur überzeichnet und klischeehaft, aber das ist eine Frage des persönlichen Lesegeschmacks. Gelegentlich scheint mir die Handlung konfus, was bei leichte Spannungsabfälle zur Folge hat.
Insgesamt ist dieses politische Actionspektakel rund um den Kennedy- Besuch lesenswert. Ich nehme viele neue interessante Informationen mit und bin gespannt, welchem politischen Theme sich Jan-Christoph Nüse in seinem nächsten Thriller widmet.
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