Donnerstag, 11. März 2021

Die Erfindung von Mittelerde

Spannende und interessante Hintergrundinformationen


von John Garth

 
Verlag: wbg Theiss (Februar 2021)
Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
ISBN: 9783806242607
Genre: Sachbuch

Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG) 
Vorab-Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung. 

 

 

Wie ist eigentlich Bruchtal entstanden? Wie Helms Klamm? Und aus welcher Idee sind die mächtigen Argonath hervorgegangen, die gigantischen Säulen der Könige?

J.R.R. hatte nicht nur eine unglaubliche Phantasie und große Vorstellungskraft, er hat auch immer wieder auf reale Vorlagen zurückgegriffen, um Mittelerde entstehen zu lasssen.

John Garth ist in „Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ all den zahlreichen Vorbildern auf den Grund gegangen, die Tolkien zu seinen Schöpfungen anregten.

Wenn man sich in Tolkiens Welt ein wenig auskennt und dann zum Beispiel Bilder vom Lauterbrunnental sieht, erkennt man leicht die frappierende Ähnlichkeit zu Bruchtal (S.82f). John Garth verrät uns, dass Tolkien dieses Tal im Berner Oberland 1911 bei einer Wandertour durch die Schweizer Alpen erblickt hat. Und nicht nur die Beschreibung von Bruchtal ist stark an das Lauterbachtal angelehnt, es ist wohl auch kein Zufall, dass der Fluss, der in der Nähe Bruchtals fließt, ausgerechnet Lautwasser heißt. Darüber hinaus ist es auffällig, dass Tolkiens damalige Wandergruppe ebenso viele Mitglieder hatte, wie Thorins Gefolge im Hobbit, als sie sich auf den Weg zu Smaugs Höhle am Einsamen Berg begeben (S.84).

Überhaupt, die Geschichte rund um Smaug enthält viele Elemente des Heldenepos Beowulf, über welches Tolkien sogar Vorlesungen hielt, und von dem sich auch in anderen Bereichen Mittelerdes diverse Anlehnungen finden lassen.

John Garth führt uns quer durch Tolkiens Welt und quasi so ganz nebenbei erfahren wir Leser nicht nur einiges über das Leben dieses Autors, sondern auch viel Zeitgeschichtliches; etwa über das Birmingham von 1900, die damalige Industrie oder über den 1. Weltkrieg und wie dieser Tolkiens Werke beeinflusste.

Das großformatige Buch ist ebenso aufwändig und detailliert gestaltet, wie zahlreiche andere Titel von wbg Theiss, z.B. „Verrückt nach Karten“ oder „Wonderlands“. Die mehr als 100 Illustrationen und Karten machen das Buch auch optisch zu etwas ganz Besonderem.

Vor allem für Tolkien Fans ist „Die Erfindung von Mittelerde“ sowohl ein wunderbares Nachschlagewerk als auch eine spannende Lektüre, die nochmals einen neuen Blickwinkel auf Tolkiens Leben und Wirken eröffnet.

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