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Vorab Hinweis: Zwar wurde uns ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung
Abgebrochen
Wieviel Zeit gebt ihr einem Buch, bevor ihr es abbrecht? Ich habe bei Feenders mit mir gerungen, denn der Klappentext klang wirklich interessant.
„Deutschland 1935. „Die Gestapo hat Theo abgeholt!“ Mit diesen Worten endet das beschauliche Leben auf dem Bauernhof der Familie Feenders. Theo, ein Verwandter, bezahlt einige Witze über Parteigrößen mit sechs Wochen Lagerhaft und kehrt als gebrochener Mann zurück. Die Familie Feenders ist schockiert von der Gewalt der NS-Herrschaft, der sich in Deutschland niemand entziehen kann. Schließlich stürzen die Nazis die Welt in den Krieg und der Alltag der Familie, ihrer Freunde und Verwandten wird immer mehr zum Kampf ums Überleben zwischen innerer Ablehnung und Mitschuld.“
Aber auch nach einem Viertel des Buches, das die Zeitspanne von Theos Verhaftung 1935 bis 1941 umfasst, warte ich immer noch, dass es irgendwie losgeht. Man merkt Theo bisher nicht an, dass er ein gebrochener Mann ist, er verhält sich nur vorsichtiger als vorher und führt lange politische Diskussionen mit seiner Nichte Elisabeth.
Mir fehlt eine flüssige, fortlaufende Handlung. Stattdessen werden Anekdoten aus dem Leben der Feenders und anderer Bewohner aneinandergereiht, unterbrochen von einzelnen politischen Ereignissen wie der Reichspogromnacht, dem Anschluss Österreichs oder dem Überfall auf die Niederlande, weil der fiktive Ort Rheidersum nahe der niederländischen Grenze liegt. So bekommt man zwar einen guten Einblick in die politische Entwicklung und der Autor malt auch ein kritisches Gesellschaftsbild der damaligen Zeit, aber bei mir werden (noch?) keine Gefühle geweckt und auch das Kopfkino bleibt still.
Mir fehlt ein roter Faden, innerhalb der Handlung wird zu oft zwischen den Personen, Orten und Zeiten gesprungen und Episoden ohne sichtbare Zusammenhänge aneinandergereiht. Die historischen Fakten sind zwar nicht uninteressant, aber hinlänglich bekannt und mir zu wenig mit der Geschichte der Familie Feenders verbunden. Vielleicht wird das im Rest des Buches noch besser, aber für mich hat es zum Weiterlesen leider nicht gereicht.
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