Erscheinungsdatum: 30.08.2021
Herausgeber: Goldmann
Buchlänge: 368 Seiten
ISBN: 9783442316434
Genre: Roman
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„Das rote Adressbuch“ gehört zu meinen Lieblingsromanen.
Sofia Lundbergs zweites Werk „Ein halbes Herz“ ist ganz anders, aber nicht weniger emotional.
Nun ist ihr dritter Roman „Der Weg nach Hause“ bei Goldmann erschienen.
Die Geschichte beginnt im Sommer 2019. Viola lebt schon immer auf Gotland. Sie genießt das Alter im Kreise ihrer Familie.
Eines Tages klingelt das Telefon und als Viola abnimmt, hört sie die unverkennbare Stimme ihrer Freundin Lilly.
„Ich sterbe. Jetzt. Heute ist der 12. August.“ (Auszug aus dem Buch)
Jahrzehnte sind vergangen, seit sie von Lilly gehört hat. Früher waren die beiden unzertrennlich. Viola ist schockiert.
Plötzlich sind die verdrängten Erinnerungen aus Kindertagen wieder allgegenwärtig.
Viola kommt aus einem gut situierten Elternhaus, während Lilly mit vier Geschwistern aufwächst. Doch die beiden Mädchen stört das nicht. Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, bis Lilly mit ihrem großen Bruder nach Paris geht.
Im Hier und Jetzt beschließt Viola nach Paris zu reisen und Lilly zu suchen. Sie will endlich herausfinden, warum ihre Freundin damals ohne ein Wort verschwand.
Der 12. August hat für die beiden Freundinnen eine besondere Bedeutung. Wird es nun Lillys Todestag sein, oder kann Viola ihrer Freundin doch noch den Weg nach Hause weisen?
Sofia Lundberg schlägt einen feinen gefühlvollen Ton an. Ihre Charaktere beeindrucken, weil sie mit ihren Eigenheiten lebensnah ausgearbeitet sind. Ich mag sie und fühle mich ihnen als Leser nahe.
Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart begibt sich Viola auf die Suche nach ihrer Freundin und arbeitet dabei Stück für Stück die Vergangenheit auf. Parallel erfährt der Leser, welchen Weg Lilly gegangen ist und wie oft sie Anlauf genommen hat, nach Hause zurückzukehren. Das liest sich spannend. Ich möchte herausfinden, was damals passiert ist und mag das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Mit jeder gelesenen Seite verstärkt sich meine Ahnung und ich komme des Rätsels Lösung einen Schritt näher.
Sofia Lundberg erzählt eine bewegende Geschichte. Dabei blickt sie tief in die Seelenleben ihrer Akteure und macht deutlich, dass eine starke Freundschaft Zeit und Raum überbrücken kann.
Es ist ein Roman der leisen Töne mit starker Wirkung. Emotional, aber niemals kitschig. Unterhaltsam, aber nicht banal!
Ein Leseerlebnis, dass nachklingt und in Erinnerung bleibt.
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