Montag, 14. März 2022

Rue de Paradis - Luc Verlains fünfter Fall

 

Buchdetails: 

Erscheinungsdatum: 01.11.2021

Herausgeber: Hoffmann und Campe

Buchlänge: 288 Seiten 

ISBN: 9783455012125

Genre: Kriminalroman/ ein Aquitaine-Krimi

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Der Buchtitel und das Cover vermitteln auf den ersten Blick Urlaubsstimmung, doch wenn Luc Verlain Teil der Geschichte ist, kann es sich nur um einen Kriminalfall handeln.


Ein kleiner Ort an der Atlantikküste wird von einer schweren Sturmflut heimgesucht, die in der „Rue de Paradis“ das Leben einer alten Frau beendet. 

Danach bricht eine hitzige Debatte vom Zaum. In der Straße hätten niemals Häuser gebaut werden dürfen. Doch diesen „paradiesischen“ Ausblick wollte sich der Bürgermeister nicht entgehen lassen. 

Nun ist wird das Wohnen in der Straße zunehmend gefährlicher und Commissaire Luc Verlain soll die Anwohner von einer Umsiedlung zu überzeugen. 

Eine schwierige Aufgabe. Keiner will sein idyllisches Plätzchen freiwillig verlassen. 

Doch plötzlich stirbt der Bürgermeister. Schnell wird klar, dass es sich hier um einen Mord handelt. An Verdächtigen mangelt es nicht. Fast jeder der Nachbarn hat sein ganz eigenes Mordmotiv. Aber nur einer von ihnen ist der Täter…


Dieser Kriminalroman beruht auf einer wahren Begebenheit, allerdings sind die Personen und die Handlungsstränge frei erfunden. 

Der Autor widmet sein Buch auch den Menschen, die im Juli 2021 bei der furchtbaren Flut im Ahrtal und an der Erft ums Leben kamen. 

Beim Lesen wird mir die Tragik der Geschichte bewusst. Die Natur wehrt sich gegen die massiven Eingriffe der Menschen. 


Ein interessante Thematik, der jedoch aus meiner Sicht in diesem Kriminalroman zu viel Raum gegeben wird. Ich finde es ungewöhnlich, dass das Verbrechen erst in der Mitte des Buches geschieht. Von da an wandelt Luc Verlain auf den Spuren des guten, alten, englischen Krimis a la Agatha Christie und jetzt kommt Krimistimmung auf. 

Obwohl es viele Verdächtige und überraschende Wendungen gibt, komme ich dem Täter schnell auf die Schliche. 

Ich mag Luc Verlain als Ermittler, aber nach den vier vorangegangenen Fällen wirkt er auf mich ausgepowert und blass inszeniert. Ich hätte ihm mehr Pep gewünscht. 

Alexander Oetker hat einen lockeren und unterhaltsamen Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Man spürt beim Lesen seine Verbundenheit zu Frankreich. Es gelingt ihm perfekt, Land und Leute zu beschreiben, sodass ich mir bildlich das Leben an der Atlantikküste vorstellen kann. 


Wer die dunklen Geheimnisse der Paradiesischen Strasse aufdecken möchte, sollte Luc Verlain bei seinen Ermittlungen begleiten. 

Kurzweiliges Lesevergnügen für zwischendurch. 

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