von Sarah Sprinz
- Herausgeber : Thienemann Verlag; 1. Edition (27. Juli 2022)
- Gebundene Ausgabe : 432 Seiten
- ISBN-13 : 978-3522202787
- Lesealter : Ab 14 Jahren
Ansel arbeitet als Praktikant auf der Intensivstation, als er Emil kennenlernt. Emil wird sterben und dennoch lernen sich die beiden kennen und verlieben sich. Vor seinem Tod hat er noch einen großen Wunsch, er möchte einen Roadtrip bis nach Schottland machen und Ansel begleitet ihn auf diese Reise, ohne vorher zu ahnen, wo es sie hinführen wird und wie viel Zeit ihnen bleibt…
Das Buch wird aus der Sicht von Ansel erzählt. Emil sticht ihm sofort ins Auge, doch wehrt er sich zu Beginn gegen diese Verbindung. Lange hält das nicht an und schon im Krankenhaus lernen sie sich besser kennen.
Emil steht schon viel mehr im Leben als Ansel, doch ist das mit seiner Diagnose auch verständlich. Man kann sich kaum vorstellen, wie es für einen 18-jährigen sein muss, zu wissen, dass man bald stirbt. Sein Lebensmut ist überwältigend und ich weiß nicht, wie stark man sein muss, um seinem Gegner so in die Augen zu blicken und nicht aufzugeben.
Ansel gibt Emil genau das, was er in dieser Zeit benötigt. Liebe, Gefühl, Lebensfreude und Zeit mit ihm. Ansel merkt mit jedem Tag, was wirklich wichtig ist und wächst über sich hinaus. Wo er zu Beginn des Buchs oft unsicher ist, ist er am Ende wahnsinnig stark und steht zu sich selbst.
Es
werden neben dem Thema Krebs, auch die Homosexualität aufgegriffen. Zuerst
traut sich Ansel noch nicht ganz zu sich selbst zu stehen, doch Emil gibt ihm
das richtige Gefühl und er outet sich. Man merkt ihm aber auch an, wie sehr er
diesen Rückhalt zu Beginn braucht.
Das Buch startet langsam, bis es auf den Roadtrip geht, gehen einige Seiten ins
Land. Hier hätte es gerne etwas schneller gehen können. Ab dem Roadtrip nimmt
das Tempo an Fahrt auf und man reist gerne mit den Zweien mit. Die
Beschreibungen sind detailliert und gut vorstellbar.
Zum Ende hin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, es gab viele Gefühle, daraus resultierende Tränen und ein wirklich gelungenes Leseerlebnis.
Es
war ein Buch, was vielleicht nicht immer ganz realistisch ist, da mir der Krebs
ab und zu etwas zu wenig Raum eingenommen hat, um dann wieder gnadenlos
zuzuschlagen. Es war ein Auf und Ab der Gefühle, eine frische Liebe, die so
viel mehr war und eine wundervolle Botschaft, die dieses Buch in sich trägt.
Lebe jeden Tag und genieße ihn, gib nicht auf und kämpfe für die, die dir
wichtig sind. Jeder Tag ist nur einmal da und wiederholt sich nicht, also macht
das Beste daraus!
S. 291:
„Es ist nicht hart.“ Das Schlucken fiel mir schwer. „Es ist die Hölle auf Erden“, hörte ich mich sagen. „Und das Schönste, was ich je erleben durfte.“
Eine kurze, junge Liebe, die so viel mehr ist! Krebs, Homosexualität und ein Roadtrip in einem Buch, das eine schöne Botschaft zum Leser bringt und bei dem kein Auge trocken bleibt. Unbedingte Leseempfehlung!
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