Dienstag, 6. September 2022

Kitty Carter - Dämonenkuss

Urban Fantasy in London

 

von Jana Paradigi

 
Verlag: ‎Novel Arc Verlag (Juli 2022)
Gebundene Ausgabe: ‎ 312 Seiten
ISBN: ‎9783985951123
Genre: Urban Fantasy

 

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Vorab-Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meinenachfolgende Meinung.


London im Jahr 1862. Kitty Carter ist Ende 40 und hat für die damalige Zeit einige Freiheiten für sich selbst errungen. Statt Hausfrau zu sein und ihrem Mann ein gemütliches Heim zu bieten, ist sie ledig und arbeitet als Bürokraft bei der Londoner Polizei. Auch wenn es dort niemand zugeben würde, hat Kitty eine ungewöhnliche Begabung, die schon bei so manchem Fall geholfen hat. Durch die Berührung von Gegenständen oder auch Personen hat Kitty mehr oder weniger klare Visionen, wodurch sie den Polizisten immer wieder hilfreiche Tipps geben kann.

Als sie plötzlich stirbt, ermöglicht ihr eben diese Begabung die Chance auf ein zweites Leben. Niemand Geringeres als Gott persönlich erteilt ihr den Auftrag, auf der Erde einen Dämon aufzuspüren und einzufangen, da er überzeugt ist, dass Kittys Begabung bei der Erfüllung hilfreich sein wird. Doch je länger Kitty wieder auf der Erde weilt, fallen ihr immer mehr Ungereimtheiten auf und sie stellt letztlich sogar Gottes Plan in Frage.

Mit „Kitty Carter – Dämonenkuss“ habe ich nun bereits das zweite Buch von Jana Paradigi gelesen. Nachdem sie mich mit ihrem Kinderbuch „Purpurstaubmagie“ verzaubert hat, war ich umso gespannter auf Kitty. Der Einstieg war großartig und ich habe mich über jede freie Minute gefreut, in der ich noch ein bisschen weiterlesen konnte. Allerdings hat diese Begeisterung leider nicht das ganze Buch über angehalten. Etwa in der Mitte hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte nicht weiter vorangeht und es hat eine Weile gedauert, bis es mich wieder gepackt hat.

Leider ist dies nicht mein einziger Kritikpunkt. Die Autorin hat ihr Buch im viktorianischen London angesiedelt und sich für eine mittelalte Protagonistin entschieden, was ich sehr erfrischend fand. Allerdings konnte ich viele von Kittys Handlungen nicht ganz nachvollziehen. Zum einen frage ich mich, weshalb sie glaubt unabhängig zu sein, obwohl ihr Vater ihr trotz ihrer Arbeit eine Wohnung und ein Dienstmädchen bezahlt. Bekommt sie kein Gehalt? Zum anderen erinnerte sie mich vielfach eher an einen Teenager oder eine junge Frau Anfang 20, als an eine Frau, die mitten im Leben steht, arbeitet und schon das ein oder andere erlebt hat. Selbst wenn man ihre neue Daseinsform im Diesseits berücksichtig, ist sie mir Fremden gegenüber zu schnell zu vertrauensvoll und generell handelt sie oftmals ohne Nachzudenken.

Das Setting ist großartig gewählt, doch während ich mich in anderen Romanen wirklich in der Zeit zurückgesetzt fühle, hatte ich hier nicht das Gefühl, dass der Roman zu einer bestimmten Zeit spielt, sieht man mal von der Erwähnung der Weltausstellung und der mangelnden Technik ab (die es auch zu anderen Zeiten noch nicht gab).

Neben all den Kritikpunkten haben mir einige Dinge allerdings wirklich sehr gefallen: Kitty hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht vor allem die Idee der Dämonen in diesem Buch, war erfrischend neu.

Mein Fazit: „Kitty Carter – Dämonenkuss“ ist ein Urban Fantasy Roman, der mich zwar - wie beschrieben - nicht vollständig überzeugen konnte, der aber auf jeden Fall mit einer tollen Grundidee punkten kann.

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