Für Tolkien-Fans
von Rolans Lehoucq, Loïc Mangin und Jean-Sébastien Steyer (Hrsg.)
Verlag: wbg Theiss (September 2022)
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN: 9783806245141
Genre: Sachbuch
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG)
Vorab-Hinweis:
Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies
hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.
Die Werke von J.R.R. Tolkien begleiten mich schon seit meiner Jugend. Zunächst aus der örtlichen Pfarrbücherei ausgeliehen, zieren mittlerweile mehrere unterschiedliche Ausgaben von „Der Herr der Ringe“ mein Bücherregal. Sie teilen sich den Platz mit „Beren und Lúthien“, dem Hobbit, Briefen von Tolkien und vielen weiteren Büchern.
Nachdem mich bereits „Die Erfindung von Mittelerde. Was Tolkien zu Mordor, Bruchtal und Hobbingen inspirierte“ begeistert hat, war ich umso neugieriger auf „Die Wissenschaft von Mittelerde“. Optisch ist das Buch ein Traum. Zahlreiche Abbildungen und verzierte Initiale machen es zu einem richtigen Kunstwerk.
Inhaltlich konnte mich das Buch ebenfalls überzeugen, auch wenn ich den Untertitel „Wie J.R.R. Tolkien die größte Fantasy-Welt aller Zeiten schuf“ nicht für jeden Abschnitt passend fand. Zahlreiche Autoren spüren ganz unterschiedlichen Aspekten aus Tolkiens Werk nach. Einige durchaus spannende Fakten, zum Beispiel aus dem Abschnitt Der Hobbit der Paläoanthropologen, wurden erst nach Tolkiens Tod entdeckt oder diskutiert, also lange nach der Erschaffung von Mittelerde. Um seine sehr detaillierte Welt und die nicht weniger facettenreiche Bevölkerung zu erschaffen, hat Tolkien also sicherlich nicht darauf zugegriffen.
Nichtsdestotrotz war dieser Abschnitt, ebenso wie eigentlich alle Beiträge sehr interessant. Da ich allerdings schon allein von Berufs wegen stark naturwissenschaftlich geprägt bin, spricht mich die wissenschaftliche Herangehensweise generell sehr an. So hat mir neben dem Bestiarium insbesondere der Abschnitt Variationen zur Chemie des einen Rings sehr gefallen.
Das Buch ist in sechs große Abschnitte unterteilt: Der Aufbau der eigenen Welt, Verankerung in Raum und Zeit, Ein komplexes Umfeld, Großartige Lebenswelten, Erstaunliche Charaktere (hier mochte ich besonders: GVO (Genetisch veränderte Orks) aus Sarumans Händen) und Ein fantastisches Bestiarium. Diese völlig unterschiedlichen Themenkomplexe beleuchten nicht nur zahlreiche Aspekte von Tolkiens Werk, auch über Tolkien selbst erfahren wir einige interessante Dinge.
Neben dem spannenden Inhalt finde ich die Länge der Kapitel sehr angenehm. Die einzelnen Unterpunkte eines jeden großen Abschnitts sind häufig nur ein bis zwei Seiten lang. Für die teils sehr wissenschaftlich formulierten Texte ist dies eine gute Länge, die Informationen zu einem bestimmten Aspekt bietet, einen aber nicht damit erschlägt.
Mein Fazit: „Die Wissenschaft von Mittelerde“ ist ein aufwändig und liebevoll gestaltetes Buch und eignet sicher bestimmt wunderbar als Weihnachtsgeschenk für den ein oder anderen Tolkien-Fan.
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