Samstag, 4. Februar 2023

Soraya: Prinzessin auf dem Pfauenthron

 

 
 
ISBN : 9783548066455
Taschenbuch : 368 Seiten
Verlag : Ullstein Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum : 26.01.2023 
Genre : Biographischer Roman


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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir ein kostenloses Exemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung.




Was kommt nach der Märchenhochzeit?

 

Es ist alles so schnell gegangen. Ich habe das Gefühl, ich sitze auf einem Kettenkarussell, das nicht mehr anhalten kann.“ (S. 89)

Die meisten Märchen enden mit dem Happy End, Sorayas beginnt damit. Sie ist erst 18, als sie 1950 Mohammad Reza, dem Schah von Persien (heutiges Iran) vorgestellt wird. Der braucht dringend eine Frau, die ihm einen männlichen Erben schenkt, von seiner ersten Frau hat er sich deswegen schon scheiden lassen. Zum Glück funkt es sofort zwischen ihnen und er bittet ihren Vater direkt nach dem Kennenlernen um ihre Hand. Eine märchenhafte Hochzeit wird gefeiert, der ein traumhaftes Leben voller Liebe folgen soll, aber die politischen Unruhen und Sorayas anscheinende Unfruchtbarkeit trüben das Glück …

 

Brigitte Janson erzählt vom Leben einer jungen Frau, die zu ihrer Zeit von vielen zuerst bewundert und beneidet, später bemitleidet und von der Presse gejagt wurde. Soraya ist noch sehr jung und leicht naiv, als sie den Schah kennenlernt. Ihre Mutter ist Deutsche und ihr Vater ein persischer Fürst, darum ist sie in verschiedenen Kulturen aufgewachsen und entsprechend privilegiert erzogen worden, erscheint seinen Beratern perfekt. Schließlich soll sich der Iran in der Welt behaupten und eine teilweise europäische Frau ist dem Ganzen sehr dienlich.

 

Die Autorin erzählt sehr flüssig, bildlich und mitreißend von Sorayas Leben mit dem Schah, dabei stehen ihre tiefe Liebesbeziehung und karitative Arbeit im Vordergrund. Sie beschreibt aber auch, wie sehr beide unter der Kinderlosigkeit leiden, schließlich braucht das Land einen Thronfolger.

Leider wurden mir die politischen Entwicklungen im Iran etwas zu kurz abgehandelt, die ja einen großen Einfluss auf ihre Ehe hatten, und wie die Familie ihrer Mutter nach Russland und zu ihrem nicht unbeträchtlichen Vermögen gekommen ist.

Dafür fand ich es sehr interessant, dass die Kaiserinmutter und ihr weiblichen Verwandten die Frau des Schahs (vor)aussuchten, also Soraya, ihre Vorgängerin und ihre Nachfolgerin, und nicht der Schah selber – er konnte also anscheinend nicht selber über sein Schicksal entscheiden.

 

Mein Fazit: Die bewegende Geschichte einer großen Liebe und ihr trauriges Ende.

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