Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 01.02.2023
Herausgeber: Droemer Knaur Verlag
Buchlänge: 368 Seiten
ISBN: 9783426283875
Genre: Thriller
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Würdest Du morden, um dein Kind zu retten?
Eine Mutter beantwortet die Frage vermutlich spontan mit Ja.
Zumindest ist dies mein erster Gedanke, als mir der Thriller von Jack Jordan in die Hände fällt. Wäre ich tatsächlich zu so einer Tat fähig? Das Buchcover ist ein Hingucker und lädt zum Lesen ein.
Nachdenklich beginne ich mit der Lektüre und werde mit folgendem Szenario konfrontiert?
Anna ist eine herausragende Herzchirurgin und hat aufgrund ihres enormen Arbeitspensums kaum Zeit für ihren Sohn. Annas Nachbarin springt gern als Babysitterin ein und kümmert sich um ihn.
Als Anna eines Abends nach einem anstrengenden Tag in der Klinik nach Hause kommt, machen sich fremde Männer in ihrem Haus zu schaffen. Sie erklären ihr, dass sie die Nachbarin getötet und ihren kleinen Sohn entführt haben.
Anna soll ihren hippokratisches Eid brechen und einen beliebten Politiker, der in zwei Tagen auf ihrem OP-Tisch liegt, sterben lassen. Weigert sie sich, wird ihr Sohn getötet.
Eine vertrackte Situation. Gibt es in Entkommen?
In einem zweiten Handlungsstrang kommt Krankenschwester Margot ins Geschehen. Sie hat hohe Schulden und beklaut ihre Kollegen. Kurz bevor sie auffliegt, macht Margot im Operationssaal eine ungeheuerliche Beobachtung.
Die dritte Frau im Bunde ist Detective Inspector Rachel Conaty, die in einem brutalen Mordfall ermittelt und dabei mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Die Befragung in der Nachbarschaft des Opfers liefert keine Hinweise, aber die Ermittlerin ist sich sicher, dass die Herzchirurgin etwas zu verbergen hat.
Der Autor lässt die drei Frauen wechselseitig agieren und ihre Sicht der Dinge in der Ich-Perspektive erzählen. Er schreibt dialogreich in kurzen Kapiteln und bedient sich dabei einer einfachen Sprache. Damit reißt er mich mit und treibt mich in hohem Tempo durch die Handlung. Zwischendurch frage ich mich, wie diese Geschichte ausgehen könnte. Dabei werde ich immer wieder interessanten Wendungen überrascht.
Keine der Frauen ist bemüht, bei mir Sympathiepunkte zu erhaschen. Sie wirken auf mich kühl und distanziert.
Mit Annas Dilemma setze ich mich intensiv auseinander. Zunächst kann ich ihr Handeln auch nachvollziehen. Doch mit fortlaufender Handlung scheint Anna mehr und mehr die Kontrolle zu verlieren. Am Ende lässt sie mich sprachlos zurück.
Margots Verhalten ist mir von Anfang an suspekt. Sie ist eine verkrachte Existenz, versucht ihren Schuldenberg durch Diebstahl und Erpressung abzutragen.
Die Ermittlerin hat ihren Sohn unter mysteriösen Umständen verloren. Alte Wunden reißen auf. Sie wittert die Lüge hinter Annas Fassade und verstrickt sich dabei in Mutmaßungen, statt den eigentlichen Mordfall aufzuklären.
Ein außergewöhnlicher Thriller, der sich anders entwickelt, als erwartet. Die Geschichte ist geschickt ausgetüftelt und stimmt nachdenklich. Lesenswert!
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