Donnerstag, 22. Juni 2023

Hasi und Patno lesen gemeinsam "Eifelfrauen: Das Haus der Füchsin"

In ihrem neuesten Roman entführt uns Brigitte Riebe in die Eifel der 1920er Jahre. Johanna ist die Tochter des Tabakfabrikanten Matthias Fuchs. Mit mit Anfang 20 erfährt sie, dass sie von ihrer Tante Lisbeth ein kleines Haus geerbt hat. Bisher wusste Johanna nicht einmal von der Existenz der jüngsten Schwester ihres Vaters. 

Wieso hat Lisbeth ausgerechnet ihrer Nichte Johanna ihr Hab und Gut vermacht und nicht ihren Brüdern? Hasi und Patno begeben sich auf Spurensuche …

Hasi: Hast Du beim Lesen auch überlegt, wie Du Dich in Johannas Situation gefühlt und entschieden hättest? Hättest Du Dir das zugetraut? Ich bin mir unsicher, wobei ich mich zumindest in der Küche in dem Alter schon deutlich besser ausgekannt habe, als sie. Aber das Geheimnis, dass Lisbeth umgibt, das hätte ich auch gern gelöst - ich bin ja so neugierig.

Patno: Na ja, eigentlich habe ich nicht darüber nachgedacht, wie ich mich in Johannas Situation gefühlt hätte. Ich habe von Anfang an spekuliert, warum die Tante gerade Johanna ausgewählt hat. Willst Du meine Theorie hören? Never ever hätte ich mir zugetraut, allein in diese Einöde zu ziehen und tagein tagaus die gleichen Tätigkeiten zu verrichten. Ehrlich, mir wäre das viel zu langweilig. Ich bewundere Johanna für ihre Entscheidung. 

Hasi: Wenn wir die Theorie hier verraten, nehmen wir den anderen Lesern sicher die Spannung. Also lieber nicht.
Und so ganz allein ist sie in der Eifel ja nicht. Sie hat ihre Tiere, ihre Nachbarin Kätt und deren Kinder - und Lisbeths Kunst, die sie für sich entdeckt und er sie nacheifert. Und auch aus ihrer Familie halten zum Glück ja einige zu ihr. Ihren Bruder Christoph mag ich besonders. Ich fage mich immer, was sein Geheimnis ist, warum er sich keine Frau sucht. Seine Kriegsverletzung ist zwar schlimm, aber nicht so schlimm.

Patno: Ach wie schade, ich hätte Dir so gerne meine Theorien offenbart, auch zu Christoph. Aber wenn Du sie nicht hören willst… Verrate ich eben nix! Lass uns mal kurz auf Brigitte Riebes Schreibstil zu sprechen kommen. Ich finde sie schreibt diesmal sehr literarisch. Ich mag die Beschreibungen. Der Roman wirkt ruhiger als man es von ihr kennt, oder täuscht das? 

Hasi: Du kannst sie mir ja im Geheimen sagen ;-). Mit meiner Vermutung zu Christoph lag ich übrigens komplett daneben, wie ich inzwischen herausgefunden habe.
Bei Brigittes Schreibstil gebe ich Dir recht, ich habe es genauso empfunden. Vielleicht soll sich darin die Ruhe widerspiegeln, die Johanna in der Eifel und ihrem kleinen Haus findet, weit weg von den "Dramen" ihrer Familie. Aber man ist dadurch so schön im Fluß beim Lesen und mag gar nicht wieder aufhören, mir geht es zumindest so.

Patno: Apropos, man mag gar nicht wieder aufhören zu lesen. Wir sollten jetzt weiterlesen. Es wird jetzt so spannend.
Mist, bei uns tobt gerade ein Gewitter und soeben ist der Strom ausgefallen. Jetzt hole ich schnell eine Kerze heraus. Dann fühle ich mich ein bisschen wie Johanna in ihrem kleinen Bauernhaus in der Eifel.

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