Freitag, 1. März 2024

Das Licht und all die Tage dazwischen


Wenn Vergangenheit und Gegenwart auf einander treffen.
 
Charlotte wurde an der begehrten Kunstakademie in Madrid angenommen. Sie ist voller Tatendrang und Vorfreude, Euphorie und dem Glauben daran, dass ihre Träume in Erfüllung gehen werden.
Sie hat sich von Deutschland aus bereits ein WG Zimmer organisiert und als sie nun endlich dort ankommt und Sofia, einer ihrer zwei Mitbewohnerinnen, gegenübersteht, ist sie überglücklich.
 
Am selben Abend geht sie mit Sofia und Lucia, die zweite Mitbewohnerin, ihr Ankommen feiern. In einer Bar lernt sie den geheimnisvollen Manuel kennen.
Als sie dann endlich im Pedro, dem Museum in Madrid, das erste mal den „Garten der Lüste“ von Hieronymus Bosch in echt sieht, scheinen alle ihre Träume in Erfüllung zu gehen. Und auch Manuel trifft sie dort wieder. In den nächsten Tagen zeigt er ihr die Stadt und sie verliebt sich in ihn.
 
1.5 Jahre später verlässt sie Madrid Hals über Kopf. Sie kehrt dem Studium, ihren Freundinnen und Madrid den Rücken. Schwanger und völlig verzweifelt.

26 Jahre später

Charlottes Tochter Blanca ist inzwischen erwachsen und beginnt in wenigen Wochen ihr Auslandspraktikum. Charlotte versucht ein Sachbuch über Hieronymus Bosch zu schreiben, die Liebe zu diesem Künstler hat sie nie verloren, auch wenn sie alles andere aus ihrer Zeit in Madrid tief in ihren Erinnerungen weggesperrt hat.
Blanca hat nie nach ihrem Vater gefragt, Charlotte hat nie wirklich über ihn gesprochen. Das Leben, das sie in Madrid geführt hatte, gleicht einer unvollendeten Geschichte.

Was ist damals passiert?
Immer mehr Erinnerungen kommen an die Oberfläche, immer mehr unbeantwortete Fragen kehren in Charlottes Gedanken zurück. Nachdem Blanca sie ermutigt hat, sucht sie nach Sofia und reist tatsächlich nach Madrid, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen und in der Zukunft frei zu sein.
 
Ob sie auch Manuel wieder sieht?


Fazit:
Dieses Buch ist eine poetische Hommage an Hieronymus Bosch, Madrid und eine Liebe, die weder Zeit noch Ort kennt.
 
Alexandras Schreibstil ist flüssig und, vor allem wenn es um die Stadt Madrid geht, leicht poetisch. Madrid ist wundervoll und detailreich beschrieben, genau wie das Triptychon von Hieronymus Bosch und Regensburg, die Stadt in der Charlotte und Blanca leben.
Man merkte sofort, das Alexandra die Städte kennt und den „Garten der Lüste“ auch schon in echt gesehen hat.

Mit der Protagonistin Charlotte wurde ich nicht sofort warm, sie wirkte am Anfang etwas unnahbar, Blanca hingegen habe ich sofort ins Herz geschlossen.
Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen. Immer, wenn Charlotte in der Gegenwart einer Erinnerung nachhängt, lesen wir diese als würde das Buch im Jahr 1996 spielen. Diese Zeitwechsel passen sehr gut, sind super eingebaut und brechen den Spannungsbogen zu keiner Zeit.
Am Ende des Buches sind alle Irrungen und Wirrungen perfekt zusammengeführt.


Persönliche Meinung:
Dies ist das erste Buch der „Stadtlichter“ Reihe von Alexandra Mazar, ein toller Auftakt, der Lust auf die anderen Bücher macht. Die Informationen wurde wie Puzzelteile in die Geschichte eingestreut und wirklich erst am Ende hat alles zusammengepasst.

Das Ende war mir persönlich etwas zu viel. Es ging plötzlich alles extrem schnell und war für meinen Geschmack ein wenig zu dramatisch.

Im Ganzen gesehen ist es ein tolles Buch, welches ich gerne empfehle.
Auch die nachfolgenden Bücher der Reihe werde ich lesen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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