Buchdetails:
Erscheinungsdatum: 13.03.2024
Herausgeber: Gmeiner Verlag
Buchlänge: 416 Seiten
ISBN: 9783839205747
Genre: Historischer Roman
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Würde das Auge über die Wahl der Lektüre entscheiden, müsste dieser Roman in jedem gut sortierten Bücherregal stehen.
Das Cover ist wunderschön gestaltet. Ein Hingucker! In der Innenseite befinden sich Kartenausschnitte, die einen ersten Eindruck auf die Geschichte vermitteln und Neugier erzeugen.
Stilistisch passt dieses Buch zu den vorangegangenen Romanen von Johanna von Wild, die beim Gmeiner Verlag erschienen sind.
Auf den ersten Seiten des Romans befindet sich ein Personenverzeichnis, welches die historischen Personen kennzeichnet und hilft, sich in der Geschichte besser zurechtzufinden.
Wir schreiben das Jahr 1492. Im Zentrum des Geschehens steht Martin Waldseemüller. Wäre es nach seinem Vater gegangen, hätte Martin das Handwerk des Metzgers erlernt. Dank des beherzten Engagement des Pfarrers darf Martin eine Schule besuchen. Später studiert er die sieben Künste und entdeckt seine Leidenschaft zur Kosmographie.
In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte der hübschen Elena berichtet, die mit dem Seefahrer Enzo de Cabrera verheiratet wird.
„Elena fühlt sich nicht wohl in der Gegenwart des gut aussehenden Enzo de Cabrera. Unter den buschigen schwarzen Brauen loderten heißblütige, begehrliche Blicke, wann immer der Mann ihrer ansichtig wurde. Zugleich erkannte die junge Frau darin eine ihr Angst einflößende Grausamkeit, die sie frösteln liest.“ (Auszug aus dem Roman)
Als Leser ahnt man bereits, dass Elena ihrem gewaltbereiten Ehemann entkommen möchte und sich die Wege von Martin und Elena kreuzen werden. Die beiden begegnen sich in Lissabon und verlieben sich ineinander. Doch das Schwert des Damokles hängt über ihnen, denn eines Tages steht der verschollen geglaubte Ehemann wieder auf der Matte und holt Elena mit Gewalt zurück.
Wird es Martin gelingen, Elena aus Enzo’s Klauen zu befreien?
Der Einstieg in die Geschichte ist leicht, was vor allem an dem lebendigen und gut verständlichen Schreibstil liegt.
Den historischen Hintergrund der Geschichte bildet die berühmte Waldseemüller-Karte, die im Jahr 1507 entstand und noch heute als Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes existiert. Beim Zeichnen der Weltkarte orientierte sich Martin Waldseemüller und sein Freund Matthias Ringmann an den Reiseberichten von Amerigo Vespucci. Deshalb benannten die beiden den Kontinent Amerika.
Die beiden Hauptfiguren sind Sympathieträger. Sie wachsen mir schnell ans Herz. Ich fühle und leide mit ihnen. In wechselnden Perspektiven und Schauplätzen springt die Geschichte zwischen Martin und Elena hin und her. Die Zeit-und Ortsangaben über den Kapiteln dienen der besseren Orientierung. Vor meinem inneren Auge sehe ich das Mittelalter in imposanten Bildern vor mir. Es fühlt sich an wie eine Abenteuerreise in die Zeit der Seefahrt und der großen Entdeckungen.
Beim Lesen spürt man, dass die Autorin für ihren Romanstoff brennt. Dieses Feuer überträgt sich auf mich.
Johanna von Wild ist bekannt für eine akribische Recherche und erzählt die Geschichte eng an den historischen Fakten. Das ist sehr interessant, geht aber meines Erachtens zwischendurch ein wenig zu Lasten der Spannung.
Mit Elena kommt eine fiktive Figur ins Geschehen, die für Auflockerung sorgt. Sie bringt sich über eine wunderschöne Liebesgeschichte ein, die dem historischen Roman die besondere Note verleiht.
Wer unterhaltsam sein Geschichtswissen aufpeppen möchte, sollte hier zuschlagen.
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