Samstag, 20. September 2025

Über die Toten nur Gutes


 

 

 

 

ISBN : 9783755800118
Taschenbuch 304 Seiten
Erscheinungsdatum : 16.09.2025
Genre : Krimi
 
Werbung (gemäß §2 Nr.5 TMG) 
 
 
 

 

Ein Trauerredner auf Schnitzeljagd

 

…, wenn du das hier liest, bin ich wahrscheinlich tot.“ (S. 62) Trauerredner Mads Madsen ist es gewohnt, die richtigen letzten Worte zu finden. Aber als er diese Nachricht von seinem Schulfreund Patrick auf der Fußmatte findet, verbunden mit der Bitte, seine Totenrede zu halten und sich dafür an alles von früher zu erinnern, ist er irritiert. Patrick kam bei einem Unfall mit Fahrerflucht ums Leben – wie konnte er da seinen Tod vorhersehen?

Mads hat Patrick zuletzt vor 20 Jahren gesehen und weiß nichts über sein Leben seitdem. Also befragt dessen Mutter, die ihn an seinen Freund Timo verweist. Über Timo findet er Jessica. Die drei waren jahrelang unzertrennbar, aber jetzt wollen die beiden nicht mehr über ihn reden, weil er an etwas Schuld war und es zu gefährlich wäre. Mads lässt sich nicht davon abschrecken, sondern folgt den Spuren, die ihm Patrick nach und nach wie bei einer Schnitzeljagd zukommen lässt.

 

Leider konnte mich Andreas Izquierdo mit diesem Cozy Krimi nicht überzeugen. Ich mochte den aus der Zeit gefallenen Mads mit seiner Vorliebe für altmodische Anzüge und Schuhe und seinen ungewöhnlichen Beruf, die philosophische Tiefe, mit der er das Leben und Sterben betrachtet. „Nicht der Tod machte Angst, sondern das, was er offenbarte.“ (S. 35) Darum passen seine Ermittlungen und wie er sich in gefährlichen Situationen verhält, für mich auch nicht richtig zu ihm.

Außerdem fand ich die Handlung etwas zu gemütlich und den Fall zu konstruiert. Die ersten 200 Seiten passiert nicht viel, ab und an tauchen plötzlich Hinweise aus dem Nichts auf oder Mads erinnert sich an etwas, das ewig zurückliegt. Erst danach nimmt das Buch endlich Fahrt auf und gipfelt in einem etwas übertriebenen Showdown.

 

„Über die Toten nur Gutes“ lebt vor allem von den skurrilen Protagonisten. Mads wohnt in einem Haus mit seinem nach Bingo verrückten Vater, der ihm seinen Tagesablauf (früh aufstehen) und Musikgeschmack (Udo Jürgens) aufdrückt und ihn lieber beim Radio statt als Trauerredner sehen würde, schließlich hat er eine soooo schöne Stimme! Auch Mads Familie hat ihren Anteil an den Ermittlungen (sein Bruder ist Arzt und sein Schwager Anwalt), bleibt ansonsten aber blass. Mein heimlicher Liebling des Buches ist Mads Malteserhündin Bobby, die immer den richtigen Leuten ans Bein pinkelt. Außerdem unterstützt ihn sein bester Freund Fiete, der Bestatter ist und unter der Fuchtel seiner dominanten Mutter steht. Ihr gehört übrigens ein Bestattungsinstitut inkl. einem rätselhaften Mitarbeiter, der sicher noch für einige Überraschungen sorgen wird.

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