Mittwoch, 9. Dezember 2015

Der dunkle Weg


·        Fesselnd und gut recherchiert 
 
 
von Susanne Goga
 
 
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Diana Verlag (14. April 2015)
ISBN-13: 9783453357990
Genre: Roman

Als die junge Künstlerin Ida Martens sich 1912 auf den Weg nach Dublin macht um ihre Freundin Grace Gifford zu besuchen, ahnt sie nicht, dass Irland ihre neue Heimat werden wird. Aber Dublin bietet ihr mehr als erwartet: sie wird mit offenen Armen empfangen, findet schnell Freunde und fühlt sich wohl. Ganz anders ist die Situation zu Hause, daher beschließt Ida kurzerhand zu bleiben. Sie sucht sich ein eigenes Zimmer, einen Job und beginnt ein neues Leben. Immer wieder kommt sie mit „der Bewegung“ in Kontakt, da viele ihrer neuen Bekanntschaften aktiv daran beteiligt sind. Nach und nach erfährt sie mehr über die Bewegung, die Irlands Unabhängigkeit von Großbritannien erreichen will und die Irish Volunteers gründen. So bietet sie der Bewegung schließlich auch ihre Hilfe an.

Obwohl es für Ida mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges manches Mal schwierig wird, so liebt sie doch ihre Wahlheimat, die Iren und vor allem den Arzt Cian O’Connor. Doch können sich mit den Wirren des Weltkrieges und dem bevorstehenden Osteraufstand Idas Träume erfüllen?

Susanne Goga hat mit „Der dunkle Weg“ einen spannenden und mitreißenden historischen Roman geschrieben. Geschickt hat sie fiktive Charaktere wie Ida und Cian mit historischen Persönlichkeiten verbunden, ohne dass diese dadurch verändert wurden. Scheinbar mühelos schafft sie es die Familie Gifford, Joe Plunkett und viele andere wieder zum Leben zu erwecken. Alle Personen – sowohl die fiktiven als auch historischen – werden mit Ecken und Kanten und vielen Details geschildert, so dass niemand oberflächlich erscheint. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und neben den nackten Fakten auch viele belegte Anekdoten und Begebenheiten aus dem Leben der historischen Personen ausgegraben und in den Roman eingeflochten.

Die Liebesgeschichte zwischen Ida und Cian durchzieht zwar den ganzen Roman, doch drängt sie sich nicht in den Vordergrund und es herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zu den übrigen Aspekten der Geschichte. Mir gefiel sehr gut, wie Ida und Cian sich kennenlernen und verlieben, auch wenn es kaum romantische Szenen gab. Irgendwie war es realistisch und passte gut zu den Charakteren und den äußeren Umständen.
Zunächst hatte ich zwar Bedenken, dass mir das Buch gefallen würde, da ich die Geschichte vieler auftretender Personen bereits vorher kannte, aber es hat mich dennoch gefesselt und bewegt.

Insgesamt ein toller, sehr gut recherchierter und umgesetzter Roman, den ich jedem empfehlen kann, der historische Romane und/ oder Irland mag. „Der dunkle Weg“ gehört zu meinen Entdeckungen des Jahres.

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