Spannender und gelungener zweiter Fall
von Mareike Albracht
Format: ebook
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 313 Seiten
Verlag: Midnight (12. August 2016)
Genre: Regionalkrimi
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Der zweite Fall für Anne Kirsch beginnt für sie gleich mit einem herben Schlag. Statt befördert zu werden, muss sie Oberkommissar Janitzki – kurz JJ – als neuen Chef akzeptieren. Kaum ist der erste Schock überwunden haben die beiden einen eigenartigen Fall: In Dortmund ist die Studentin Corinna mit Nadeln gespickt aus dem Fenster in den Tod gestürzt. Hat jemand nachgeholfen oder ist sie gesprungen? Fest steht, dass Corinna gerade erst mit ihrem Freund Rainer Schluss gemacht hat. Doch hatte er als Patient der forensischen Psychiatrie überhaupt die Möglichkeit?
Seltsamerweise wendet sich zur selben Zeit im Sauerland auch
die junge Lehrerin Pia an die Polizei, weil sie sich von eben jenem Rainer
verfolgt fühlt und ihn auch gesehen haben will.
Was steckt dahinter? Stehen womöglich noch mehr Leben auf
dem Spiel?
Nachdem mir bereits „Katz und Mord“ sehr gefallen hat, war
klar, dass ich auch den zweiten Fall für Anne Kirsch lesen muss. Diesmal nimmt
uns Mareike Albracht mit ins eigentlich beschauliche Marsberg. Dort sitzt der
Patient Rainer Dorn in der forensischen Psychiatrie ein und sollte eigentlich
unter ständiger Beobachtung sein. Wie ist es da möglich, dass sein Name in zwei
ganz unterschiedlichen Fällen auftaucht?
Anne Kirsch nimmt die Ermittlungen in ihrer gewohnt
impulsiven Art auf und versucht mehr oder weniger im Alleingang den Fall zu
klären. Auch wenn ich – wie schon im ersten Fall – ihre Vorgehensweise nicht
immer gut finde, so ist sie doch eine sympathische Protagonistin und ihre unkonventionellen
Methoden und ihr Sturkopf spüren so manch mögliches Indiz auf und bringen die
Ermittlungen voran. Annes Zusammenarbeit mit dem vorschriftentreuen JJ, wenn
man sie denn so nennen kann, macht mir im Gegensatz zu Anne sehr viel Spaß und
es ist der Autorin wunderbar gelungen ihre Abneigung gegenüber JJ greifbar zu
machen.
Neben Anne und JJ tauchen auch noch weitere bekannte
Charaktere aus dem ersten Band auf, allen voran Anton Hellberg, worüber ich
mich sehr gefreut habe. Während Anne ihrer Art treu geblieben ist, ist Anton
seit dem letzten Fall durchaus selbstbewusster geworden und hat sich
weiterentwickelt und ich bin gespannt wie es mit ihm in den nächsten Teilen
weitergehen wird. Doch auch wenn solche Entwicklungen interessant sind, so ist
es nicht zwingend nötig den Vorgängerteil zu kennen.
Der Schreibstil gefällt abermals wirklich gut und über den
Schauplatz Marsberg habe ich mich sehr gefreut, da er nicht weit von meinem
Heimatort entfernt liegt und ich so einen direkten Bezug zum Handlungsort habe.
Auch dass diesmal ein wenig mehr vom typisch Sauerländischen, vor allem von der
Sprache aufgegriffen wurde, hat mir sehr gefallen, selbst wenn es für mich
persönlich noch mehr hätte sein dürfen.
Der Krimi als solcher ist durchweg spannend, führt Anne und
mit ihr auch uns Leser auf falsche Fährten, gibt Rätsel auf und wird am Ende stimmig
aufgelöst.
Mein Fazit: Auch der zweite Fall für Anne Kirsch hat mir
wieder sehr gefallen, sogar noch ein wenig besser als der erste Teil. Von mir
gibt es eine klare Leseempfehlung für Krimiliebhaber oder natürlich für Leser,
die sich in irgendeiner Art und Weise mit dem Sauerland verbunden fühlen.
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