Donnerstag, 2. Februar 2017

Du wirst keinen Schmerz spüren

Buchdetails

  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 01.02.2017
  • Aktuelle Ausgabe : 01.02.2017
  • Verlag : Knaur Taschenbuch
  • ISBN: 9783426519721
  • Flexibler Einband 400 Seiten
  • Genre: Thriller
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Wieder ein Tatort mitten in Berlin! Die Stadt ist ein heißes Pflaster und im August bei 39 Grad scheint die Hitze unerträglich! Für Abkühlung sorgt der Eismann. Aber willst Du ihm wirklich begegnen? 

Nachdem mich Oliver Ménard mit seinem Debüt "Federspiel" bereits begeistern konnte, freute ich mich auf schon auf seinen neuen Thriller "Das Hospital", welcher am 1.2.2017 bei Droemer Knaur erschienen ist.  

"Nein, das kann nicht sein."
Da treibt eine Leiche in der Spree, scheint eine Frau zu sein, ohne Lippen! Pures Entsetzten breitet sich aus, auch bei Albert, der später auf Titelseite einer Zeitung seine Hacker-Freundin Nana als die Tote aus der Spree erkennt.
Albert muss herausfinden, wer Nana getötet hat und warum. Unterstützt wird er dabei von seiner Lebensgefährten Christine Lenève, einer investigativen Journalistin, die schon so manchem Mörder auf die Schliche gekommen ist. 
Die Spur führt zu einem reichen Pharmaunternehmer. Aber kann er wirklich auch der Mörder sein und welche Rolle spielt der Eismann?
Eines ist schnell klar, der Mörder ist ein Perfektionist und folgt einem perfidem Plan. Mit Christine stellt sich ihm eine ebenbürtige Gegnerin in den Weg und ein Psychospiel auf Messers Schneide nimmt seinen Lauf! 

Schon der Prolog hat es in sich. Oliver Ménard konfrontiert den Leser schonungslos mit nackten Tatsachen. Der Wow-Effekt! Spannung von 0 auf 100! 
Auch danach wird es keinesfalls ein Sonntagsspaziergang! Knallhart beschauen wir Leichen, spüren die Angst der Opfer und blicken in die kranke Seele des Täters.    
Dabei legt Ménard ein ziemliches Tempo vor. Er beschreibt in tollen Bildern, die mitunter auch skurril und ironisch-witzig sein können. 
Wie z.B. "Dann formte sie mit ihren roten Lippen ein O und pustete den Rauch in kleinen Kringeln zum Tisch der Frau hinüber. Subtiler und kunstvoller ließ sich ein Mittelfinger wohl nicht ausstrecken." oder "Im unteren Kiefer fehlte ein Zahn. Dafür erinnerte das Funkeln seiner Goldimplantat an eine gut gefüllte Schatzkammer"

Die eigentliche Handlung ist schon ziemlich verworren und die eine oder andere falsche Fährte macht es uns Hobbyermittlern nicht gerade einfach. Wer, wie und warum? Auf diese Fragen gibt es erst zum Ende des Buches eine Antwort. 

Oliver Ménard arbeitet seine Charaktere mit Akribie aus.
Christine ist schon ein eigensinniger Mensch. Unbeirrt jagt sie ihrer Spur hinterher. An Mut und Tatendrang kaum zu überbieten! Intelligent und immer geistesgegenwärtig! Allerdings driftet sie mir ein wenig in Richtung Superheldin ab und der Autor muss aufpassen, dass er sich in Band 3 nicht von so viel Frauenpower überrollen lässt. 
Auch Albert hat sich weiterentwickelt. Er wird zum Sympathieträger, zeigt sich überlegt und kämpferisch. Nun gut, in einigen Dingen ist er immer noch etwas behäbig und zurückhaltend, doch lässt dies Raum für den nächsten Band. 
Die Inszenierung des Mörders fand ich echt klasse, ein äußerlich charmanter Typ, der Frauen anzieht und gute Umgangsformen besitzt. Anderseits ist sein Seelenleben so krank, dass er zum psychopathischen Monster mutiert.  

"Das Hospital" ist eine in sich abgeschlossene Story. Vorkenntnisse aus Band 1 sind also nicht notwendig. Alle aus "Federspiel" relevanten Informationen über die handelnden Personen werden vom Autor zwischendurch erwähnt. 

Oliver Ménard hat mit seinem neuen Thriller wieder einen rasanten, spannungsreichen und unterhaltsamen Lesestoff geschaffen. "Das Hospital" konnte aus meiner Sicht den Vorgänger "Federspiel" nicht toppen, aber mehr als 5 Sterne geht ja auch nicht. 
Gespannt warte ich nun auf Christines 3. Fall, der diese Trilogie komplettieren dürfte! 

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