- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.04.2017
- Verlag :
- ISBN: B072HFZ7H8
- E-Buch: 260 S.
- Sprache: Deutsch
Sommer 1635: Das
Tulpenfieber in Holland ist ungebrochen. Viele haben inzwischen beim
Spekulieren mit den Blumenzwiebeln Haus und Hof verloren. Auch Mareikje hat es
schlimm getroffen, denn ihr Geschäftspartner Pitt Henseler hat sie letztes Jahr
um ihren Gewinn betrogen. Und obwohl sie inzwischen glücklich mit dem Maler Wim
verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter (Marie) ist, lässt sie der Gedanke
an Rache nicht los. Außerdem vermisst sie das Handeln an sich. Sie hatte ein
Händchen für die Tulpen, sie liegen ihr sozusagen im Blut. Und wer kann schon
dem Ruf des Blutes widerstehen?!
Als ihr Mann für ein Jahr
mit einer Forschungsgruppe nach Java fährt, sieht sie ihre Chance gekommen. Sie
reist nach Amsterdam und kann wirklich an ihre alten Erfolge anknüpfen. Aber zu
Hause wütet eine Seuche, die vor allem kleine Kinder im Alter ihrer Tochter
befällt. Und auch Mareikje selbst ist in Gefahr, denn ihr Widersacher schläft
nicht.
Parallel dazu trifft Wim auf
dem Schiff eine alte Bekannte wieder und ein gigantischer Sturm zieht auf.
„Der Zorn der Tulpenkönigin“
ist die Fortsetzung von „Die Tulpenkönigin“. Ich kenne den ersten Band nicht,
war aber trotzdem sofort mitten im Geschehen drin. Durch geschickt verwendete
Rückblenden erfährt man alles Wichtige und bekommt die wiederauftauchenden
Personen inkl. ihrer Geschichte vorgestellt. Das wird so dezent gemacht, dass
es flüssig in der Geschichte aufgeht.
Besonders gefallen hat mir
die Darstellung von Mareikjes Zerrissenheit. Auf der einen Seite ist sie
natürlich liebende Ehefrau und Mutter, fühlt sich auf der anderen aber von
ihrem Mann alleingelassen, vermisst die körperliche Nähe. Und neben ihrer Rache
will sie sich und den anderen beweisen, dass sie immer noch mit Tulpen handeln
kann – schließlich hat sie ihren Ruf als Tulpenkönigin zu Recht bekommen.
In diesem Zusammenhang
erfährt man viel über den Tulpenwahn zur damaligen Zeit. Irgendwann wurden
nicht mehr die Blumenzwiebeln selbst, sondern nur noch Anteilsscheine an ihnen
für horrende Preise gehandelt. Für den vermeintlich schnellen Reichtum versetzten
die Menschen noch ihr letztes Hemd. Denn wenn sie Glück hatten, verkauften sie
ihre Waren Stunden später für das Vierfache des Einkaufspreises. So viel
erwirtschaftete ein Bauer nicht mal in einem Jahr.
Auch Wims Seereise war
faszinierend. Martina Sahler hat ja schon bei ihren Romanen „Das Hurenschiff“ und
„Die Hureninsel“ bewiesen, was für lebendige und spannende Seefahrtabenteuer sie
schreiben kann.
5 Sterne für diese mitreißende,
abenteuerliche und gefühlvolle Geschichte.
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