Samstag, 29. April 2017

Der Zorn der Tulpenkönigin






  • Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.04.2017
  • Verlag :
  • ISBN: B072HFZ7H8
  • E-Buch: 260 S.
  • Sprache: Deutsch 
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Sommer 1635: Das Tulpenfieber in Holland ist ungebrochen. Viele haben inzwischen beim Spekulieren mit den Blumenzwiebeln Haus und Hof verloren. Auch Mareikje hat es schlimm getroffen, denn ihr Geschäftspartner Pitt Henseler hat sie letztes Jahr um ihren Gewinn betrogen. Und obwohl sie inzwischen glücklich mit dem Maler Wim verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter (Marie) ist, lässt sie der Gedanke an Rache nicht los. Außerdem vermisst sie das Handeln an sich. Sie hatte ein Händchen für die Tulpen, sie liegen ihr sozusagen im Blut. Und wer kann schon dem Ruf des Blutes widerstehen?!
Als ihr Mann für ein Jahr mit einer Forschungsgruppe nach Java fährt, sieht sie ihre Chance gekommen. Sie reist nach Amsterdam und kann wirklich an ihre alten Erfolge anknüpfen. Aber zu Hause wütet eine Seuche, die vor allem kleine Kinder im Alter ihrer Tochter befällt. Und auch Mareikje selbst ist in Gefahr, denn ihr Widersacher schläft nicht.
Parallel dazu trifft Wim auf dem Schiff eine alte Bekannte wieder und ein gigantischer Sturm zieht auf.

„Der Zorn der Tulpenkönigin“ ist die Fortsetzung von „Die Tulpenkönigin“. Ich kenne den ersten Band nicht, war aber trotzdem sofort mitten im Geschehen drin. Durch geschickt verwendete Rückblenden erfährt man alles Wichtige und bekommt die wiederauftauchenden Personen inkl. ihrer Geschichte vorgestellt. Das wird so dezent gemacht, dass es flüssig in der Geschichte aufgeht.

Besonders gefallen hat mir die Darstellung von Mareikjes Zerrissenheit. Auf der einen Seite ist sie natürlich liebende Ehefrau und Mutter, fühlt sich auf der anderen aber von ihrem Mann alleingelassen, vermisst die körperliche Nähe. Und neben ihrer Rache will sie sich und den anderen beweisen, dass sie immer noch mit Tulpen handeln kann – schließlich hat sie ihren Ruf als Tulpenkönigin zu Recht bekommen.
In diesem Zusammenhang erfährt man viel über den Tulpenwahn zur damaligen Zeit. Irgendwann wurden nicht mehr die Blumenzwiebeln selbst, sondern nur noch Anteilsscheine an ihnen für horrende Preise gehandelt. Für den vermeintlich schnellen Reichtum versetzten die Menschen noch ihr letztes Hemd. Denn wenn sie Glück hatten, verkauften sie ihre Waren Stunden später für das Vierfache des Einkaufspreises. So viel erwirtschaftete ein Bauer nicht mal in einem Jahr.

Auch Wims Seereise war faszinierend. Martina Sahler hat ja schon bei ihren Romanen „Das Hurenschiff“ und „Die Hureninsel“ bewiesen, was für lebendige und spannende Seefahrtabenteuer sie schreiben kann.

5 Sterne für diese mitreißende, abenteuerliche und gefühlvolle Geschichte.

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