Spannend und grandios erzählt
von Gabriela Kasperski
Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: Storybakery (Mai 2017)
ISBN: 9783743903661
Genre: Krimi
Zu Storybakery
Bei MamYoga
treffen ganz unterschiedliche Frauen aufeinander, die doch eines gemeinsam
haben: in Kürze erwarten sie ein Kind. In einer Gewitternacht erblicken sieben
Kinder das Licht der Welt, doch für Lucy beginnt kurz nach der Geburt ein
Albtraum. Ihre neugeborene Tochter Maud wird noch aus dem Krankenhaus entführt
und es fehlt jede Spur von ihr. Die Polizei tappt im Dunkeln.
Polizist Werner Meier, dessen Freundin Zita Schnyder in
derselben Nacht ebenfalls ein Kind zur Welt gebracht hat, fühlt sich befangen,
aber die Zeit drängt, wenn das Mädchen gefunden werden soll. Nur langsam kommt
Licht ins Dunkel und immer noch ist fraglich, ob Lucy ihre Maud jemals wieder
in die Arme schließen kann.
Auch wenn dieser neuaufgelegte und komplett überarbeitete
Krimi bereits der zweite Fall für Zita Schnyder und Werner Meier ist, für mich
war es das erste Buch mit den beiden. Der Fall, den Autorin Gabriela Kaperski
entwickelt, ist unglaublich vielschichtig und spannend. Neben der gut
durchdachten Handlung, haben mich vor allem die Charaktere begeistert. Nicht
nur Zita und Meier, auch Meiers Kollegen, die Frauen von MamYoga sowie die übrigen Figuren waren ausdrucksstark und ich
hatte von allen ein genaues Bild vor Augen. Sie wirkten authentisch und haben
mich in ihre Geschichte mit hineingezogen. Auch wenn Lucy mir mit ihrer Art
nicht übermäßig sympathisch war, so konnte ich ihre Verzweiflung trotzdem
nachempfinden und habe gehofft, dass sich alles zum Guten wendet.
Im Gegensatz zu den Ermittlern im Buch, haben wir Leser
einen unglaublichen Vorteil. Denn wir lesen nicht nur über die Frauen von MamYoga und die Ermittlungen, wir sind
auch dabei, wenn in der fernen Ukraine ein weiteres Baby entführt wird, und
wenn Catriona Albrecht um jeden Preis ein Kind adoptieren will. Schnell wird
dem Leser klar, dass es sich nicht nur um eine einfache Entführung handelt,
sondern dass der unbändige Kinderwunsch mancher Paare weite Kreise zieht.
Dieses zusätzliche Wissen trübt jedoch in keiner Weise die
Spannung, eher im Gegenteil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und
habe fleißig mitgerätselt, wer denn die Drahtzieher bei dem Ganzen sind.
Während die Beteiligung einiger Personen bald klar ist, so hat mich die Rolle
einer anderen Person völlig überrascht, da ich nie damit gerechnet hätte.
Im Buch tauchen eine Vielzahl von Figuren auf und es ist
Gabriela Kaperskis toller Erzählweise zu verdanken, dass ich niemals Gefahr
lief den Überblick zu verlieren. Alle waren so einzigartig, dass es für mich
keine Verwechslungsgefahr gab. Die gab es allenfalls für die beiden Schauplätze
Waldstadt und Waldbach, aber nie so, dass es dadurch schwierig geworden wäre,
dem Geschehen zu folgen. Überdies gibt es am Ende des Buches eine sehr
übersichtliche Auflistung der Schauplätze und der Figuren, die ich jedoch mehr
aus Interesse gelesen habe, als dass ich sie wirklich gebraucht hätte.
Mein Fazit: Mich hat „Besondere Umstände“ begeistert und ich
werde ganz sicher auch die anderen Fälle mit Zita Schnyder und Meier lesen. Für
alle Krimifans eine absolute Leseempfehlung von mir.
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