Um kurz vor zwölf ist es nicht mehr weit
von Fabienne Siegmund
Gebundene Ausgabe: 76 Seiten
Verlag: Papierverzierer Verlag (Juli 2017)
ISBN: 9783959623414
Zum Buch
Es hummelt nicht mehr im Lavendel? Alissa ist ratlos. Seit sie einem ungewöhnlichen Hilferuf folgte und sich plötzlich auf ebender Treppe befand, die sie schon seit vielen Jahren immer wieder zeichnet, hat sie diesen Satz bereits mehrfach gehört. Bedeutet er wirklich Gefahr oder sind alle in diesem seltsamen Land, in das die Treppe sie führte, verrückt?
Kann Alissa das Rätsel lösen und Drunterland und seine
Bewohner retten?
Fabienne Siegmund, ein großer Fan von Lewis Carrolls „Alice
im Wunderland“, schrieb die Geschichte über Alissa, als in ihrer Schreibgruppe
ausgerechnet dieser Klassiker das Thema war.
Noch bevor der Prolog startet, war ich ja bereits hin und weg. Die Illustration des Nachthasen mit der Uhr ist einfach nur
wunderschön und auch die Widmung sowie das Zitat aus „Alice im Wunderland“
gefallen mir sehr.
Von Beginn an hat mich dann die sehr bildhafte
Ausdrucksweise begeistert - nachtdunkel, wie eine tanzende Kobra, mondweiß, in
Nacht und Dunkelheit gekleidet... Einige Formulierungen haben für mich
regelrecht etwas Poetisches und sie haben mich förmlich durch die Zeilen
fliegen lassen.
Mit vielen kreativen Ideen führt die Autorin uns und Alissa
in ihr Drunterland. Besonders die geheimnisvolle und sehr detailliert
beschriebene Treppe sowie das Mondkäuzchen waren einfach toll. So ein
Käuzchen hätte ich bitte auch gerne ;-). Und in Herrn von Ticks Laden würde ich
mich nur allzu gerne einmal in Ruhe umschauen. Von ihm stammt auch eines meiner
liebsten Zitate aus dem Buch: „Die Zeit geht stets nach vorn, niemals
zurück." (Kapitel 2)
Einziger Wermutstropfen waren für mich die letzten beiden Kapitel
des Buches, die auf mich etwas übereilt und gehetzt wirkten. Dies ist umso
bedauerlicher, da auch diese letzten Kapitel noch mit einigen tollen Ideen aufwarten. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte meiner Meinung nach gutgetan.
So ging leider einiges von dem Zauber der Geschichte verloren.
Der Epilog rundet die Geschichte allerdings
wunderbar ab und versöhnt mich dadurch etwas mit den vorangegangenen Kapiteln. Er
schlägt eine schöne Brücke zum Beginn und findet auch den Weg zurück zu dem
Stil, der mich fast die ganze Zeit über begeistert hat.
Mein Fazit: Die Anlehnungen an „Alice im Wunderland“ sind
klar und eindeutig, dennoch erzählt Fabienne Siegmund eine ganz eigene Geschichte.
Es hat großen Spaß gemacht, sich mit Alissa ins Drunterland zu begeben und auf
all die liebenswerten und ungewöhnlichen Bewohner zu treffen. Ich bin
überzeugt, dass die Geschichte noch viele weitere Leser begeistern wird –
gleich ob sie Alice-Fans sind oder nicht.
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