- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 20.07.2017
- Verlag : SWB Media Publishing
- ISBN: 9783946686361
- Flexibler Einband 286 Seiten
- Genre: Krime
Britta Steinbach, 26, verheiratet
und wunderschön, wird von Detektiv Detlev Menke stranguliert in einem
Hotelzimmer gefunden. Das Brisante daran: sie wollte ihren Ehemann mit ihm
betrügen. Was sie nicht wusste: ihr eigener Ehemann hatte Menke auf sie
angesetzt. Er wollte kompromittierende Fotos ...
Menke ist ein (mir sehr
unsympathischer) Frauenheld und Lebemann. Er hat noch nie für seinen Unterhalt
gearbeitet sondern lebt von dem, was seine Mutter und seine Schwester mit dem
gutgehenden Familienweingut erwirtschaften. Erst als sie ihm den Geldhahn
abdrehen, macht er die Ausbildung und eröffnet die Detektei. Leider hat er
nicht bedacht, dass in einer Kleinstadt, wo jeder jeden kennt, niemand einen
Privatschnüffler braucht oder will.
Tabea Kühn von der Mordkommission
Ludwigshafen fasst meine Abneigung gegen Menke in die passenden Worte: „Sie
sind vielleicht kein Mörder, Herr Menke, aber sie sind ganz sicher ein
Arschloch.“ (S. 45).
Doch Detlef ist nicht der einzige
Unsympath der Familie, auch seine zu Beginn sehr zickige Schwester und seine anscheinend
nur auf das Geschäft fixierte Mutter sind keine Sonnenscheinchen. Einzig Menkes
Dackel Alli konnte mein Herz erwärmen.
Im Gegensatz zu anderen Krimis
kommt hier sehr detaillierte Polizeiarbeit vor, um mit den
Fernsehkrimi-Vorstellungen aufzuräumen. Mir persönlich war es an einigen
Stellen zu viel, zu genau.
Die Geschichte springt zwischen 2
Handlungssträngen. Zum einen erzählt Menke in der Ich-Perspektive, was er
gerade erlebt und im anderen wird die Ermittlungsarbeit der Polizei
beschrieben. Da es nicht nur einen Verdächtigen gibt und die Kapitel recht kurz
sind, springt man sehr viel zwischen den verschiedenen Örtlichkeiten und
Personen. Der Leser muss also dabei bleiben, um den Faden nicht zu verlieren.
Ein echtes Manko war für mich,
dass ich schon nach ca. 50 Seiten einen Verdacht hatte, wer der Mörder ist und
dieser über den weiteren Verlauf des Buches bestärkt wurde – am Ende lag ich
richtig, auch mit dem ungefähren Motiv. Es gab zwar immer wieder
Verdachtsmomente gegen andere Verdächtige, aber diese haben sich für mich zu
schnell zerschlagen. Schade eigentlich, ich hätte mich da gern überraschen
lassen.
Positiv möchte ich das Setting
des Krimis erwähnen. Was mir an Spannung fehlte, macht das Buch durch seinen
Lokalkolorit wett: die Handlungsorte, der Dialekt, der leckere Wein und das
beschrieben Essen machen auf jeden Fall Lust auf einen Urlaub in der Pfalz –
nach Möglichkeit aber bitte ohne Mord ;-).
3,5 von 5 Sternen
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