Ein wunderbarer Wohlfühlkrimi
von Julie Wassmer
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (Oktober 2017)
ISBN: 9783548290171
Genre: Krimi
Es weihnachtet in dem idyllischen Dorf Whitstable an der
englischen Küste. Überall bereiten sich die Einwohner auf die besinnlichen Tage
vor und die Vorbereitungen für den alljährlichen Wohltätigkeitsball laufen auf
Hochtouren. Auch Pearl hat noch alle Hände voll zu tun. Obwohl es in ihrem
Seafood Restaurant etwas ruhiger geworden ist und auch ihre Detektei keine
dringenden Klienten hat, hat sie immer noch kein Geschenk für ihren Sohn
besorgt und die Häppchen für den Wohltätigkeitsball machen sich auch nicht von
alleine.
Den Urheber der gehässigen Weihnachtskarten zu ermitteln,
die einige Einwohner des Dörfchens erhalten haben, scheint da nicht das
dringendste Problem. Gut, die Karten sind beleidigend und verletzend, aber es
sind eben nur Karten. Als dann jedoch die ehemalige Steuerberaterin Diana
Marshall auf dem Ball vergiftet wird, kann Pearl nicht umhin und beginnt Nachforschungen
anzustellen. Wenn das zudem bedeutet, dass sie den attraktiven Inspektor
McGuire öfter sehen wird, ist das ja auch nicht schlimm, oder?
„Eine Leiche kommt selten allein“ ist nach „Pearl Nolan und
der tote Fischer“ bereits der zweite Fall für die Köchin und Besitzerin des
Pearl Nolan Seafood Restaurant. Auch wenn ich den ersten Teil nicht kenne, so
hatte ich keinerlei Verständnisschwierigkeiten. Die knisternde Spannung, die
sich wohl bereits im ersten Teil zwischen Pearl und Inspektor McGuire aufgebaut
hat, konnte ich auch ohne Kenntnisse der Vorgeschichte genießen, ebenso wie die
sonstigen nachbarschaftlichen oder verwandtschaftlichen Verhältnisse nicht
allzu verworren waren.
Der Schreibstil ist flüssig und für die Dauer der Geschichte,
war ich ein Teil von Whitstable. Der Krimi ist humorvoll und warmherzig, voller
interessanter Charaktere. Auch wenn der Fall als solcher eher ruhig ist und dem
Leser keine Gänsehaut beschert, hat es doch Spaß gemacht gemeinsam mit Pearl zu
rätseln und ich muss gestehen, dass ich lange auf dem Holzweg war.
Die Auflösung war aus meiner Sicht nicht ganz perfekt, aber
das hat dem Lesespaß nicht geschadet.
Mein Fazit: „Eine Leiche kommt selten allein“ ist ein
wunderbarer Wohlfühlkrimi mit einer sympathischen Ermittlerin und ich hätte
nichts dagegen bald wieder einmal nach Whitstable zu reisen.
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