Sonntag, 29. Oktober 2017

Eine Leiche kommt selten allein



Ein wunderbarer Wohlfühlkrimi

 
von Julie Wassmer



Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (Oktober 2017)
ISBN: 9783548290171
Genre: Krimi










Es weihnachtet in dem idyllischen Dorf Whitstable an der englischen Küste. Überall bereiten sich die Einwohner auf die besinnlichen Tage vor und die Vorbereitungen für den alljährlichen Wohltätigkeitsball laufen auf Hochtouren. Auch Pearl hat noch alle Hände voll zu tun. Obwohl es in ihrem Seafood Restaurant etwas ruhiger geworden ist und auch ihre Detektei keine dringenden Klienten hat, hat sie immer noch kein Geschenk für ihren Sohn besorgt und die Häppchen für den Wohltätigkeitsball machen sich auch nicht von alleine.

Den Urheber der gehässigen Weihnachtskarten zu ermitteln, die einige Einwohner des Dörfchens erhalten haben, scheint da nicht das dringendste Problem. Gut, die Karten sind beleidigend und verletzend, aber es sind eben nur Karten. Als dann jedoch die ehemalige Steuerberaterin Diana Marshall auf dem Ball vergiftet wird, kann Pearl nicht umhin und beginnt Nachforschungen anzustellen. Wenn das zudem bedeutet, dass sie den attraktiven Inspektor McGuire öfter sehen wird, ist das ja auch nicht schlimm, oder?

„Eine Leiche kommt selten allein“ ist nach „Pearl Nolan und der tote Fischer“ bereits der zweite Fall für die Köchin und Besitzerin des Pearl Nolan Seafood Restaurant. Auch wenn ich den ersten Teil nicht kenne, so hatte ich keinerlei Verständnisschwierigkeiten. Die knisternde Spannung, die sich wohl bereits im ersten Teil zwischen Pearl und Inspektor McGuire aufgebaut hat, konnte ich auch ohne Kenntnisse der Vorgeschichte genießen, ebenso wie die sonstigen nachbarschaftlichen oder verwandtschaftlichen Verhältnisse nicht allzu verworren waren.

Der Schreibstil ist flüssig und für die Dauer der Geschichte, war ich ein Teil von Whitstable. Der Krimi ist humorvoll und warmherzig, voller interessanter Charaktere. Auch wenn der Fall als solcher eher ruhig ist und dem Leser keine Gänsehaut beschert, hat es doch Spaß gemacht gemeinsam mit Pearl zu rätseln und ich muss gestehen, dass ich lange auf dem Holzweg war.
Die Auflösung war aus meiner Sicht nicht ganz perfekt, aber das hat dem Lesespaß nicht geschadet.

Mein Fazit: „Eine Leiche kommt selten allein“ ist ein wunderbarer Wohlfühlkrimi mit einer sympathischen Ermittlerin und ich hätte nichts dagegen bald wieder einmal nach Whitstable zu reisen.

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