- Erscheinungsdatum Erstausgabe : 23.02.2018
- Verlag : Ullstein Buchverlage
- ISBN: 9783550081859
- Fester Einband 352 Seiten
- Genre: (Historischer) Roman
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Vorab Hinweis: Zwar wurde mir vom Verlag ein kostenloses Leseexemplar zur Verfügung gestellt, dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine nachfolgende Meinung!
Ein Traum von Licht und Freiheit
... ist das Amerika hinter
dem Stacheldraht, nach dem sich Franz und die anderen deutschen
Kriegsgefangenen sehnen. Amerika ist das komplette Gegenteil zum dunklen
Hitlerdeutschland, wo die jungen Männer aufgewachsen sind. Groß, hell und weit.
Es zeigt sich als Land der (relativen) Freiheit, von dem man nachts träumen
kann.
1944. Der 2. Weltkrieg ist
noch nicht vorbei, auch nicht im Lager in Hearne (Texas) Die Gefangenen bekommen
zwar genug zu Essen, aber das (Über)Leben ist hart. Sie müssen genau wie die
Schwarzen auf den Kartoffel- und Baumwollfeldern arbeiten. Außerdem gibt es
zwei Lager im Lager: 100%ige, die an den Endsieg glauben und solche, die nur
noch das Kriegsende und nach Hause wollen. Zwischen den Hitleranhängern und ihren
Gegnern kommt es immer wieder zu blutigen Kämpfen auf Leben und Tod.
An all das erinnert sich
Franz, als er 70 Jahre später mit seinem Enkel Martin noch einmal nach Texas
fliegt und u.a. mit ehemaligen Wärtern redet, um die Erinnerungen zu überprüfen
und für die Nachwelt aufrecht zu erhalten, z.B. durch Martin.
Man denkt ja immer, man hat
alles schon mal gehört oder gelesen, doch dann kommt wieder ein Buch, dass die bisherige
Weltsicht auf den Kopf stellt.
Da ich in der DDR geboren und
aufgewachsen bin, war mir nicht bewusst, dass die Amis tausende Kriegsgefangen
in ihren Truppenschiffen nach Amerika brachten. Ich wusste nicht, dass es
ehemalige Auswanderer gab, die nach Deutschland zurückkehrten, um auf Hitlers
Seite zu kämpfen – dass es auch in New York riesige Kundgebungen und
Demonstrationen FÜR Hitler gab.
Nach der Leseprobe hatte ich
eine Großvater-Enkel-Geschichte vor dem Hintergrund einer gemeinsamen
Amerikareise erwartet. Martin weiß so gut wie nichts über Franz, schon gar
nicht über die Zeit damals. Doch auch sein eigenes Leben ist ihm irgendwie
fremd. Als Lehrer wird immer nur für ein Schuljahr angestellt und dann wieder
entlassen. Er hat eine Tochter mit einer fast Unbekannten, aber sie haben ein ungewöhnliches
Arrangement und kümmern sich gemeinsam das Mädchen. Martin ist irgendwie ziellos
und es wird Zeit, dass er endlich im Leben ankommt. Die Reise und der damit
verbundene Abstand von der Normalität helfen ihm dabei.
„Ein Mögliches Leben“ ist
eine Ode an die Freundschaft, Kameradschaft. Es geht darum, auf der richtigen
Seite und zu seinen Überzeugungen zu stehen, auch wenn es gefährlich ist.
Außerdem zeigt der Roman, wie wichtig Familie ist und wie sehr die eigene
Vergangenheit spätere Generationen beeinflusst.
„Es war nicht immer leicht. Mit allem,
was bei uns so passiert ist.“ „Nein, ... es war nicht leicht.“ (S. 46)
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